Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Nett gemeint
Kaum jemand hat die Arbeitswelt der Moderne so geprägt wie George Nelson. Der 1908 in Hartford geborene Architekt und Industriedesigner entwarf für den US-Möbelhersteller Herman Miller nicht nur Schreibtische, Sessel und Stühle, sondern auch das „Action Office II“-Konzept. Besser bekannt ist es als „Cubicle“, der heute in Großraumbüros weltweit verbreiteten Arbeitskabine aus halbhohen Wandelementen. Nelson distanzierte sich nachträglich vom „Cubicle“, da es Insassen zu „Konzern-Zombies“degradieren würde. Anders beim schlichten Beistelltisch „5451“. Mit schlichter Hartbelag-Tischplatte, seitlich sichtbarem Birkenfurnier und wohlgeformten Stahlrohrfüßen ist es einer ganz anderen Idee verpflichtet: die Welt durch gutes Design zu einem besseren Ort zu machen. Daran glaubte Nelson, nachdem er in Europa moderne Designer wie Walter Gropius und Le Corbusier kennengelernt hatte. (anwa)