Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Die eisigen Winde von Tomakomai

Auf der japanische­n Freiluftba­hn kämpfen die Eisschnell­läufer mit dem Wetter. Patrick Beckert Achter, auch Claudia Pechstein unter den Top 10

- VON FRANK THOMAS

Claudia Pechstein haderte mit den Bedingunge­n auf der Freiluftba­hn, setzte aber mit Platz neun ihre Vorhaben um. „Das war hier kein Eislaufen. Das war nur Ackern, nur Kampf“, sagte die fünfmalige Eisschnell­lauf-Olympiasie­gerin nach ihrem Weltcup-Rennen über 3000 Meter im japanische­n Tomakomai in 4:18,92 Minuten. „Es hatte aber ein bisschen den Charme von früher, wieder einmal draußen zu laufen. Und ich habe mir mein Ziel Top 10 erfüllt“, sagte die 46 Jahre alte Berlinerin, nachdem sogar zusätzlich­e Pausen zur Eispflege eingelegt werden mussten.

Von einer „Windlotter­ie“sprach Patrick Beckert nach seinem achten Platz über 5000 Meter in 6:39,77 Minuten. „Hier musst du versuchen, viel im Windschatt­en zu laufen. Insofern ist mein Plan recht gut aufgegange­n“, meinte der Erfurter, während dessen Laufes auch ein leichter Regen eingesetzt hatte. „Hier gewinnt nicht unbedingt der Beste, sondern der, der zuerst läuft“, meinte der verantwort­liche Trainer Daan Rottier unter Anspielung auf den Überraschu­ngssieger Bart Swings

(6:34,85 Minuten). Erst vor wenigen Wochen hatte der Belgier zum sechsten Mal in Folge das Rennen der Speedskate­r beim Berlin-Marathon gewonnen. Für Claudia Pechstein war es derweil eine besondere Genugtuung, die 5000-Meter-Olympiasie­gerin Esmee Visser aus den Niederland­en (12.) hinter sich gelassen zu haben. Als Elfte der Gesamtwert­ung darf Pechstein beim Weltcup in Polen in zwei Wochen über 5000 Meter in den Top 12 der A-Gruppe starten. Auf ihrer Spezialstr­ecke will sie bei der Heim-Weltmeiste­rschaft in Inzell im Februar um die Medaillen mitlaufen. Den Sieg in Japan erkämpfte die Kanadierin Isabelle Weidemann (4:10,18), die bei günstigere­n Windbeding­ungen lief.

Für die beste Platzierun­g der deutschen Eisschnell­läufer sorgte zum Abschluss das SprinterTr­io mit Rang fünf. Nico Ihle, Hendrik Dombek und Joel Dufter rückten auch im GesamtWelt­cup auf Rang fünf vor und haben nun beste Chancen, sich für die Weltmeiste­rschaften zu qualifizie­ren. Über 1000 Meter war Ihle Neunter geworden. Der Inzeller Dufter kam mit den Bedingunge­n nicht gut zurecht und landete auf Rang 18. (dpa)

 ??  ?? Die Berlinerin Claudia Pechstein ließ die -m-Olympiasie­gerin Esmee Visser hinter sich. Archivfoto­s: Sören Stache, dpa
Die Berlinerin Claudia Pechstein ließ die -m-Olympiasie­gerin Esmee Visser hinter sich. Archivfoto­s: Sören Stache, dpa
 ??  ?? Der Erfurter Patrick Beckert ging überMeteranden­Start.
Der Erfurter Patrick Beckert ging überMeteranden­Start.

Newspapers in German

Newspapers from Germany