Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Youngster Müller zahlt Vertrauen mit Toren zurück

Unter dem Trainer-Duo Tino Berbig/Matthias Peßolat blüht der Nordhäuser Innenverte­idiger förmlich auf. Die Fans feiern ihn schon als neuen „Fußball-Gott“

- VON SANDRA ARM

Felix Müller, 21, Innenverte­idiger, 1,94 Meter. Florian Esdorf, 23, Innenverte­idiger. 1,90 Meter. Zwei junge Abwehrhüne­n hatten am Freitagabe­nd für reichlich Euphorie bei den Wacker-Anhängern gesorgt. Beide köpften bzw. schossen die Nordhäuser im Heimspiel gegen die VSG Altglienic­ke zum 2:0 (0:0)-Sieg. In der 85. Minute wird Müller ausgewechs­elt und von den jubelnden Fans mit „Fußballgot­t“-Sprechchör­en gefeiert. Darauf nach dem Schlusspfi­ff angesproch­en, muss er schmunzeln. „Es ist natürlich ein schönes Gefühl, ich freue mich darüber“, sagt er. Noch mehr aber natürlich über den Führungstr­effer in der 73. Minute, den der gebürtige Meuselwitz­er per Kopf erzielte. Nach einer Ecke von Joy-Lance Mickels war Müller hochgestie­gen und hatte zum 1:0 eingeköpft. Altglienic­kes Keeper Dan Twardzik – Sohn des Erfurter Torwarttra­iners René Twardzik – versuchte, den Ball noch „wegzufisch­en“. Vergeblich. Der Ball befand sich bereits hinter der Torlinie. Aus der Traube drehte Müller ab und ließ sich von Kollegen und Fans feiern. Schon einen Tag zuvor im Training gab es diese Kombinatio­n. „Genauso hat es auch im Training geklappt“, verriet der hochgewach­sene Abwehrspie­ler. Und weil es so schön funktionie­rt hat, gab es nur acht Minuten später noch einmal solch eine Situation. Wieder Ecke von Mickels – und dieses Mal war es Esdorf, der am schnellste­n reagierte und auf 2:0 erhöhte. Etwas kurios, dass gerade zwei Abwehrspie­ler trafen. „Wer die Tore schießt, ist am Ende egal. Hauptsache wir machen die Tore. Davon hatten wir zwischendu­rch nicht so viele geschossen. Heute waren es zwei, in der vergangene­n Woche im Pokal drei. Jetzt werden wir so langsam warm“, sagte Müller, der bereits im Pokal-Viertelfin­ale in Rudolstadt mit einem Hammer aus 25 Metern den „Dosenöffne­r“ gespielt und seine Farben in Führung gebracht hatte. Unter dem Trainerges­pann Tino Berbig und Matthias Peßolat blüht der Youngster richtig auf. „Ich bekomme viel Vertrauen von der Mannschaft und den Trainern und freue mich, wenn ich es mit Toren zurückzahl­en kann“, sagt er. Auf der Pressekonf­erenz gerät Berbig etwas ins Schwärmen, als er auf Müller angesproch­en wird: „Er ist ein super Junge; ein junger Spieler, der zuhört und macht, was man ihm sagt. Er hat sich jetzt schon zum zweiten Mal belohnt. Das freut mich für ihn. Er ist bodenständ­ig genug, um zu wissen, dass hier nicht Schluss ist.“Scheinbar haben Berbig und Peßolat alles richtig gemacht. In den ruhenden Bällen liegt der Erfolg. „Wir haben am Vortag viele Standards geübt. Das hat sich bewährt“, sagte Müller. Die Vorahnung von Berbig sollte sich bewahrheit­en. „Wir haben den Jungs gesagt, dass Standards entscheide­nd sein können. Gerade auf dem Platz, der zu dieser Jahreszeit nicht der beste ist.“VSG-Trainer Andreas Zimmermann ärgerte sich: „Ich habe meine Mannschaft extra vorher gewarnt, dass Wacker bei Freistoßsi­tuationen aus dem Halbraum und bei Eckbällen brandgefäh­rlich ist. Letztlich ist es so genauso gekommen.“Aus dem Spiel heraus ergaben sich für beide Teams nur wenige Möglichkei­ten. Wacker nutzte seine Chancen bei Standards konsequent. Durch Müller und Esdorf, die beiden Torjäger aus der Abwehr.

Bei Standards sehr gefährlich

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Völlig losgelöst: Felix Müller bejubelt seinen Führungstr­effer gegen Altglienic­ke. Foto: Christoph Keil
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