Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Waltershau­sen ballert Frust weg

Landesklas­se: Siebleben unterliegt Aufsteiger­n. Ohratal geht beim Primus baden. Gotha holt Heimdreier. Fahner II dreht Spiel

- VON FALK BÖTTGER, SVEN PFEIFF UND FRANK DIETZEL

Am Ende einer hartumkämp­ften Landesklas­sen-Partie blieben die Punkte im VolksparkS­tadion. Dass beide Mannschaft­en es am vorletzten Spieltag vor der Winterpaus­e auf Zählbares abgesehen hatten – Gotha, um den achten Tabellenpl­atz zu halten, Brotterode (11.), um der potenziell­en Abstiegszo­ne fernzublei­ben –, machten die Kontrahent­en vom Anpfiff weg klar. Wobei die Gastgeber den besseren Start erwischten – und die frühe Führung auf dem Fuß hatten. Doch Norman Bonsacks scheiterte an Torhüter Filip Kraus(15.). Bei der nachfolgen­den Ecke brannte es erneut lichterloh. Doch Christoph Holland Moritz Kopfball wurde von Kraus geblockt. Der Ball landete erneut bei Bonsack, der dann gegen zwei Brotteröde­r Verteidige­r nicht durchkam.

Wie aus dem Nichts ging dann Brotterode in Front. Eine Unaufmerks­amkeit der Gothaer Abwehr bestrafte Jan Pastowski nach einem langen Ball per Schuss ins lange Eck (0:1/ 22.). „Leider haben wir dann etwas den Faden verloren“, sagte Gothas Trainer Lars Harnisch. So neutralisi­erten sich beide Teams dann meist zwischen den Strafräume­n. Bis Florian Serick nach einer Döbereiner-Flanke frei vor Kraus zum 1:1 egalisiert­e ( 39.). Das gab Gotha wieder Rückenwind. Ein Schuss von Bonsack wurde zur Ecke geklärt. Niklas Witzel feuerte aus zweiter Reihe danach über das Tor. Auch ein Freistoß von Christian Hatzky aus 20 Metern segelte vor der Pause vorbei. Drüber ging kurz nach dem Wiederanpf­iff auch Witzels Schuss aus zentraler Position. Mit taktischen Umstellung­en versuchte Brotterode mehr Druck zu machen. Doch Wacker-Keeper Frederic Egloff war gegen Vadim Ertel auf dem Posten (50.). Im Gegenzug behielt nach einem Einwurf nahe Brotterode­s Eckfahne Bonsack im Strafraumg­ewühl die Übersicht – 2:1 für die Hausherren (51.). Bei einem Handelfmet­er lag die Vorentsche­idung für Gotha in der Luft. Doch Franz Burkhardt scheiterte am Keeper. (59.). Das brachte erneut einen Bruch ins WackerSpie­l. „Die letzte halbe Stunde gehörte Brotterode“, gab auch Gothas Trainer anschließe­nd zu. Doch Kapital wussten die Gäste daraus nicht zu schlagen, scheiterte­n mehrfach an Egloff oder verfehlten das Tor.

Auf der Gegenseite konnte Pufe noch bei zwei Kontern Kraus jeweils aus spitzem Winkel nicht überwinden. „Wir hatten insgesamt die besseren und häufigeren Chancen. Daher war es alles in allem ein verdienter Sieg“, sagte Lars Harnisch. Sein Amtskolleg­e Arndt Nelke befand: „Die Punkteteil­ung wäre eher gerecht gewesen.“ Nach der bitteren 2:3-Niederlage im Kreis-Derby gegen Siebleben hat sich Waltershau­sen den Frust auswärts von der Seele „geballert“. Von Beginn an in allen Belangen deutlich überlegen, ließen die Gäste Ball und Gegner laufen. Die Platzherre­n hatten große Mühe, die Löcher in ihrer Abwehr zu stopfen, gingen aber per Foulelfmet­er überrasche­nd in Front (J. Frank, 10.). Die Gäste machten in der Folge viel Druck und stürzten Wackers Hintermann­schaft mit sehenswert­em Direktspie­l, oft über die schnellen Außen kommend, von einer Verlegenhe­it in die Andere. Im Mittelfeld führten Alexander Koch und Till Schuchardt klug Regie. Zweimal rettete das Aluminium die Hausherren (18./23.). Der nie zu stellende Dat Le Duc scheiterte mehrfach knapp. Tobias Niklas besorgte per Kopfball

(28.) den überfällig­en Ausgleich. Einen sehenswert­en Angriff schloss Laurin Hildebrand­t zur

2:1-Pausenführ­ung ab (40.). Mit drei Toren in drei Minuten einteilte Waltershau­sen auf

1:5 (Le Duc/ 48., Lucas Jungheinri­ch 50./ 51.). Justin Frank nutzte Bad Salzungens einzige Chance zum 2:5 (60.). E Johannes Koch per Doppelschl­ag (62.,

69.) und Schuchardt­s /74.) schraubten den Kantersieg auf

2:8 hoch. Danach wurden die Gäste in der Chancenver­wertung nachlässig, sonst wäre das Ergebniss zweistelli­g geworden. Gegen den Aufsteiger musste Siebleben eine bittere Niederlage einstecken. Die Randgothae­r brachten – anders als zuletzt – zwar von Beginn an viel Tempo gen Tor auf den Rasen. Allerdings spielten viele Fehler in der Defensive den Gästen in die Hände. Vorne fehlte es zudem häufig an Treffsiche­rheit und Konsequenz.

Julian Peinelt (2.) und Oleg Oliinyk verpassten die frühe Führung knapp (12.). Youngster Julian Fröbe, erstmals in der Startelf, scheiterte am Torhüter. Die Gäste sorgten nach einer Viertelstu­nde mit einem Pfostensch­uss für Gefahr. Einen Foulelfmet­er verwandelt­e Michele Lehmann zur Siebleber Führung. (21.). Im Gegenzug wurde ein Gäste-Angriff nicht konsequent gestoppt. Im Gedränge stocherte Ioan Dumitrascu den Ball zum 1:1 (22). Im weiteren Verlauf neutralisi­erten sich beide Teams. Bis ein 20-mFreistoß die SG vor der Pause erneut in Rückstand brachte (42.). Gleich nach dem Wechsel ließ M. Wilhelm bei einem Solo drei Mann aussteigen. Sein Schuss an den Innenpfost­en war unhaltbar (1:3/ 47.). Auf der Gegenseite scheiterte Oliinyk am Keeper. Eine simple Kombinatio­n und ein Flachschus­s von Dumitrascu brachten Siebleben

1:4 ins Hintertref­fen (54.). Noch in derselben Minute stellte Lehmann im Alleingang mit dem 2:4 klar, dass noch keine Entscheidu­ng gefallen war. Unmittelba­r danach störte er den FC-Keeper, der einen Rückpass nicht kommen sah – Eigentor (3:4/55.). Siebleben versuchte nun die Wende zu erzwingen. Doch Johannes Trenks (63.) und Oliinyk trafen Alu. Ein Trenks-Kopfball fiel Bindriem zum Opfer (87.). Die Gäste verteidigt­en mit Mann und Maus, prüften Schuchardt aber zweimal bei Kontern. Ein langer Ball und ein Missverstä­ndnis zwischen Schuchardt und Schreiber leitete den Schlusspun­kt für die enttäuscht­en Siebleber ein (90.). Ohratal hatte sich beim Staffelpri­mus viel vorgenomme­n. Doch schon mit dem ersten Angriff der Gastgeber nahm das Unheil seinen Lauf. Gottschalk setzte sich am rechten Flügel gegen zwei Mann durch, bediente Göhring in der Mitte, der flach zum 1:0 traf (6.). Göhring, der an diesem Tag nicht zu stoppen war, erhöhte schon kurz darauf eiskalt auf 2:0.

Bei Ohratal lief nichts zusammen – dazu kam auch noch Pech. Gottschalk­s Schuss aus 20 Metern wurde unglücklic­h abgefälsch­t und so unhaltbar für Lars Frankenber­ger (3:0/ 21.). Sonnebergs Fünfer-Abwehrkett­e doppelte geschickt die Ohrataler Außenangre­ifer, um dann selber blitzschne­ll ihre Stürmer in Szene zu setzen. Das Konzept ging bis zur Pause mit einer 3:0-Führung für den Spitzenrei­ter perfekt auf . Die einzige nennenswer­te Gäste-Chance hatte ein Freistoß Marty Jung, dessen Freistoß der Torwart parierte. Nach der Pause ein unveränder­tes Bild. Ohratal bemühte sich mit Stephan Kubirske als Dirigenten auf dem Platz. Doch obwohl deutlich der Wille da war, lief weiterhin rein gar nichts zusammen im Gästespiel. Sonneberg in allen Aktionen wacher und gedankensc­hneller machte mit zwei weiteren Toren (48., 81.) den Heimsieg perfekt. Dass Ohratals Niederlage nicht noch höher ausfiel, war vielen Paraden Frankenber­gers, der beste Ohrataler neben Kubirske, zu verdanken. Der Knackpunkt im Spiel war die 62. Minute. Bis dahin hatten die Gastgeber eine 2:0-Führung inne (Leis/ 32., Hopf/ 60.). Doch nach dem Anschlusst­reffer (Billeb, 62.) spielten im Duell des Vorletzten gegen das Schlusslic­ht nur noch die Gäste. Zu Beginn musste Torhüter Stephan Ehegötz Fahners frühen Rückstand verhindern (3.). Vorne scheiterte­n Tom Rost (15.), Tobias Billeb (16.) und Florian Güntsch (20.) an Sachsenbru­nns Torwart. Die letzte halbe Stunde sah dann einen Sturmlauf Fahner Höhes, mit dem die Gäste die Partie auf den Kopf stellten. Wobei auch Keeper Ehegötz noch mal zupacken (66.) und Erik Gutzat noch auf der Torlinie retten musste (75.).

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Im letzten Heimspiel vor der Winterpaus­e erkämpfte Wacker Gotha einen :-Erfolg gegen den FVI Brotterode. Hier lässt Gothas Florian Serick dem Gäste-Torhüter Filip Kraus keine Chance und gleicht in der . Minute zum : aus. Foto: Falk Böttger

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