Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Erstes Löschauto mit Wassertank
Feuerwehr Teutleben freut sich über Investition der Gemeinde Hörsel. Modernes Fahrzeug ersetzt 23 Jahre alten Wagen
Das Jahr 2018 wird in die Geschichte der Feuerwehr Teutleben eingehen. Da ist sich Wehrführer Peer Schmidt ganz sicher. Denn zum ersten Mal in der bereits 179 Jahre währenden Historie hat die Feuerwehr ein wasserführendes Löschauto bekommen. Am Samstagvormittag wurde das Tragkraftspritzenfahrzeug mit 1000-Liter-Wassertank offiziell im Beisein vieler Gäste – Kommunalpolitiker, Bürger des Ortes und benachbarte Wehren – übergeben. Den symbolischen Schlüssel überreichte Rainer Rudloff (parteilos), der im April zum neuen Hörsel-Bürgermeister gewählt wurde und bis dahin 28 Jahre Leiter der Teutleber Feuerwehr war. Für diese langjährige ehrenamtliche Arbeit wurde er am Samstag mit einer Ehrung überrascht.
Die Trennung vom alten und die Begrüßung des neuen Wagens hatten die Mitglieder der Teutleber Wehr richtiggehend inszeniert: Zunächst wurde ihr bisheriges Auto, ein Kleinlöschfahrzeug Thüringen, verabschiedet, ehe das neue, deutlich größere Auto, mit Blaulicht und Signalton aus dem Gerätehaus fuhr – alles mit passender Musik unterlegt.
150.000 Euro hat die Gemeinde Hörsel investiert, damit die Feuerwehr im Ortsteil Teutleben mit einem zeitgemäßen Gefährt samt aktueller Technik ausgerüstet werden kann. „Es war an der Zeit. Unser Löschfahrzeug war inzwischen 23 Jahre alt, und trotz Hege und Pflege und Umbauten hat der Zahn der Zeit daran genagt“, erläuterte Peer Schmidt.
Vor allem aber kann im neuen Auto Wasser mitgenommen werden. So sei die Wehr bei Bränden für noch schnellere Hilfe gerüstet. „Außerdem sind mehr Geräte drauf als bisher, und wir können damit auch Einsatzorte wesentlich besser ausleuchten“, nennt Sebastian Beese, der stellvertretende Wehrführer, weitere Vorzüge.
Das habe sich bereits bewährt, „als wir vor kurzem zu einem schweren Verkehrsunfall bei Teutleben ausrücken mussten“, sagt Beese. Denn das Auto ist schon seit Anfang November da. „So nach und nach werden alle Einsatzkräfte damit vertraut gemacht, damit sie wissen, wo sich welches Gerät befindet und wie es gehandhabt werden muss“, erklärt Sebastian Beese, der zusammen mit Peer Schmidt und der Gemeindeverwaltung Ausschreibung und Ausrüstung des neuen Autos begleitet hat.
25 Mitglieder zählt die Einsatzabteilung der Feuerwehr des
400-Einwohner-Dorfes Teutleben, davon 20 Atemschutzgeräteträger. „Hätten wir überall eine solche Quote, müssten wir uns keine Sorgen machen“, lobte Landrat Onno Eckert (SPD) die vergleichsweise hohe Zahl freiwilliger Feuerwehrleute, die durchschnittlich zwischen zehn und 15 mal pro Jahr alarmiert werden. Auch um den Nachwuchs ist die Wehr bemüht: In der Jugendfeuerwehr beschäftigen sich derzeit 15 Mädchen und Jungen mit dem Brandschutz. Schließlich soll die Geschichte noch lange weiter gehen.