Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Kunsthandwerk trifft Mode mit einem Maskenball auf dem Laufsteg
In der Ausstellungshalle des Schlosses Friedenstein endet mit der zehnten Auflage vorerst die Geschichte dieser besonderen Veranstaltung
Cathleen Kempe ist aufgeregt. Gleich muss sie auf den Laufsteg. Denn die Handwebmeisterin aus Hörselgau wird zusammen mit Freundinnen und Kundinnen Mode aus ihrem Gothaer Laden „Verwebtes“präsentieren. Und das auf eine besondere Weise. Denn auch bei der zehnten Veranstaltung von „Kunsthandwerk trifft Mode“hat Organisatorin Kempe zusammen mit dem Verein „Art der Stadt“keine klassische Modenschau, sondern eine Performance vorbereitet. Unter dem Motto „Maskenball“bewegen sich die Frauen zu Musik unter anderem aus „Peter und der Wolf“oder den „Vier Jahreszeiten“mit passenden Masken. Sie wurden von Franziska Schnauß gefertigt. Sie und Vereinskollegin Daniela Rockstuhl wirken auch in der Vorführung mit.
„Es ist eine sehr schöne Veranstaltung mit dieser Modepräsentation, aber auch mit der Musik vom Handglockenchor“, findet Regina Richter. Mit ihrem Mann Christhard aus Gunzen im Vogtland ist sie zum ersten Mal bei diesem Kunsthandwerkermarkt in Gotha. Sie haben Holzarbeiten mitgebracht. Dabei hätten sie und die anderen 24 Aussteller beinahe eine Absage bekommen. Denn der eigentliche Veranstaltungsort, das Orangenhaus in der Orangerie, ist vor knapp zwei Wochen überraschend wegen gravierender Schäden gesperrt worden (wir berichteten mehrfach).
Sie gönnen sich eine schöpferische Pause
„Wir sind sehr froh, dass uns die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten mit der Ausstellungshalle im Schloss Friedenstein eine Alternative angeboten hat, die gut angenommen wird“, sagt Cathleen Kempe.
Das ganze Jahr über hält sie auf anderen Märkten Ausschau nach Künstlern, die zur Gothaer Veranstaltung passen könnten. „Handgemacht und möglichst regional soll es sein“, so ihr Anspruch. Auch beim Jubiläum ist ihr wieder eine gute Mischung gelungen – von Gewebtem und Getöpfertem über Holzarbeiten, Malerei, Keramik und Schmuck war bis zu Lederarbeiten und Gestricktem jede Menge Handgemachtes zu haben.
Allerdings war die zehnte Auflage von „Kunsthandwerk trifft Mode“vorerst die letzte. „Wir gönnen uns eine schöpferische Pause – auch, weil das Orangenhaus als idealer Veranstaltungsort vorerst nicht zur Verfügung steht“, sind sich Cathleen Kempe und Franziska Schnauß einig.