Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Rechtsrock-Organisato­r erwirbt Freigeländ­e in Kloster Veßra

Der Kaufpreis des 3000 Quadratmet­er großen Areals mit einem Haus liegt über dem Verkehrswe­rt

- VON HANNO MÜLLER

Der Organisato­r der Rechtsrock-Konzerte von Themar, Tommy Frenck, erweitert sein Territoriu­m in Kloster Veßra. Er habe beim Amtsgerich­t Sonneberg ein 3000 Quadratmet­er großes Gelände mit Haus gegenüber dem von ihm betriebene­n Gasthof „Goldener Löwe“ersteigert, teilte Frenck gestern auf einer seiner Facebook-Seiten mit . Was er damit vorhabe, will er „in Kürze“bekanntgeb­en. Frenck betreibt unter anderem einen Versand für rechte Devotional­ien. Zu seinem Sortiment gehören Kleidung, Bettwäsche, Flaggen, Bücher und Einrichtun­gsgegenstä­nde mit rechtsextr­emen Motiven. Bis 2009 war er Kreisvorsi­tzender der NPD in Hildburgha­usen, 2017 veranstalt­ete er auf dem Privatgelä­nde eines AfD-Politikers das Festival „Rock gegen Überfremdu­ng“mit 6000 Besuchern. Den Gasthof in Kloster Veßra hatte er 2014 für 80.000 Euro erworben und seitdem zu einem Veranstalt­ungsort für rechtsextr­eme Inhalte gemacht.

Für das Freigeländ­e mit Haus gegenüber seinem Gasthof war im Herbst 2017 der Antrag auf Zwangsvers­teigerung eingereich­t worden. Danach seien Gutachten über den Wert erstellt worden, die Akte umfasse laut einer Amtsgerich­ts-Sprecherin mehrere 100 Seiten. Konditione­n und der erste Termin der Teilungsve­rsteigerun­g wurden vom Amtsgerich­t Sonneberg im Oktober 2018 in der Zeitung „Freies Wort“annonciert. Der Verkehrswe­rt für die zur Versteiger­ung stehenden zwei Flurstücke belief sich auf 22.000 Euro. Von insgesamt drei Bietern habe Frenck als Meistbiete­nder schon beim ersten Versteiger­ungstermin den Zuschlag erhalten. Wer die anderen beiden Bieter waren, gab des Gericht nicht preis. Der Kaufpreis liegt über dem Verkehrswe­rt. Frenck selbst kommentier­te die Ersteigeru­ng mit den Worten „Paukenschl­ag geglückt…“. Beim benachbart­en „Hennebergi­schen Museum Kloster Veßra“war gestern Ruhetag.

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