Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Eisenacher bezwingt Ninja-Parcours

Sebastian Wicke gehört erneut zu den besten Athleten der RTL-Show „Ninja Warrior Germany“

- VON VICTORIA AUGENER

Zackige Sprünge nach links und rechts, absolute Körperspan­nung im Schwung über das Becken, dann die Balancepro­be auf der Wippe. Angefeuert vom Publikum steht der ganze Körper unter Strom. Ein falscher Griff, einmal zu wenig Schwung geholt und das war‘s. Wer im Becken landet, ist raus. Diese Gedanken auszuschal­ten, die Aufregunge­n zu unterdrück­en, war für Sebastian Wicke die schwerste Aufgabe bei „Ninja Warrior Germany“. Zum zweiten Mal war der Eisenacher in diesem Jahr bei dem TV-Wettkampf dabei. Das Ziel der Teilnehmer ist es, den roten Knopf zu drücken. Dafür müssen sie einen Hindernis-Parkour überwinden, der ihre Kraft, Ausdauer und Wendigkeit auf die Probe stellt. Wer nach drei Runden das finale Hindernis, den „Mount Midoriyama“, an einem Seil erklimmt, darf sich „Ninja Warrior Germany“(Ninja Krieger) nennen. Die Show hat ihrem Ursprung in Japan, der Heimat der Ninja. Seit 2016 strahlt RTL eine deutsche Variante aus. Dass auch Sebastian Wicke das Zeug zum „Ninja Warrior“hat, davon war zuerst einer seiner Kumpels überzeugt. Er sprach ihn auf die Show an und der Eisenacher konnte sich vorstellen, den Parcours zu meistern. Als seine Bewerbung angenommen wurde, fuhr er nach Karlsruhe zur Aufzeichnu­ng der Sendung. Schließlic­h fand er sich unter den besten 23, den Finalisten der zweiten Staffel „Ninja Warrior Germany“wieder. Das war 2017. Nachdem er so weit gekommen war, war für den 30-Jährigen die Motivation groß, sich zu verbessern, um es noch einmal zu versuchen. Seit acht Jahren bouldert Sebastian Wicke, klettert also ohne Sicherung an unebenen Wänden. Um zu trainieren, fährt er mehrmals in der Woche nach Erfurt in die Boulder-Halle „Blockpark“. An echten Felswänden tobt er sich in Fontainebl­eau aus. Zweimal im Jahr besucht er das französisc­he Kletter-Mekka für sein sportliche­s Hobby.

Um wendiger zu werden und seine Sprungkraf­t zu verbessern, läuft er zudem seit diesem Jahr Parkour (ein Trendsport bei dem alltäglich­e Hinderniss­e in einer Stadt überwunden werden). Der Hindernisl­auf ist auch die Spezialitä­t seines Freundes Chris Konushevci aus Waltershau­sen. Mit ihm nahm Sebastian Wicke in diesem Jahr an „Ninja Warrior Germany“teil. Auch bei seiner zweiten Teilnahme war Sebastian Wicke erfolgreic­h und kämpfte sich bis ins Halbfinale. Angekommen an der „Wünschelru­te“, bei der man sich von einer y-förmigen Halterung zu nächsten schwingt, rutschte er und fiel. Dass er an einem Hindernis scheitert, das er sonst meistert, ärgert ihn besonders. „Oft weiß man nicht, woran es gelegen hat“, sagt der 30-Jährige. Manch ein Favorit hat bei “Ninja Warrior Germany“schon sein blaues, oder eher nasses Wunder erlebt, als er im Wasserbeck­en landete. Gestählten Athleten fehlt oft die Schnellkra­ft. Dass sein Thüringer Mitstreite­r Chris Konushevci vor ihm rausflog, wunderte Sebastian Wicke besonders – „Der ist eigentlich fitter als ich“. Ganz wohl fühlt sich Sebastian Wicke in der Sendung nicht. Vor Kameras Interviews zu geben, ist nicht sein Ding und er macht ungern eine Show aus seinem Lauf. Auch wenn die Zuschauer und die Produzente­n gern auffällige­n Teilnehmer­n zusehen. Doch die wirklichen Favoriten seien einfach gut, auch ohne großes Tamtam. Sie erkennen die Schwierigk­eiten des Parkours, setzen ihre Fähigkeite­n genau richtig ein und gehen über sich hinaus. Ob er es nun noch ein drittes Mal versucht? Das überlegt sich der Eisenacher Ninja noch.

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Nachdem er es  bis ins Finale von „Ninja Warrior Germany“geschafft hat, war für Sebastian Wicke aus Eisenach in diesem Jahr an der Wünschelru­te im Halbfinale Schluss. . Männer und Frauen bewarben sich für die Staffel. Fotos: Stefan Gregorowiu­s / MG RTL D

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