Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Jena soll Modellregi­on für 5G werden

Thüringen bringt Saalestadt beim Bund ins Spiel

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Die Stadt Jena ist ein bestens geeigneter Kandidat für die vom Bund geplanten Modellregi­onen für den neuen superschne­llen Mobilfunks­tandard

5G. Davon ist Thüringens Wirtschaft­sminister Wolfgang Tiefensee (SPD) überzeugt und hat die Stadt beim Bund angemeldet. „Gerade Ostdeutsch­land muss von Anfang an in den Ausbau des ultraschne­llen 5G-Mobilfunks eingebunde­n sein“, forderte der SPD-Politiker. Damit wären ganz neue technische Anwendunge­n wie die vernetzte Produktion mit sehr vielen Maschinen, autonomes Fahren oder bildgebend­e Verfahren in Medizin und Industrie möglich. Nach den aktuell vorliegend­en Informatio­nen will die Bundesregi­erung – parallel zur Vergabe der entspreche­nden Frequenzen – in einem Wettbewerb­sverfahren bundesweit bis zu zehn Modellregi­onen auswählen, die vorrangig mit dem

5G-Mobilfunks­tandard ausgestatt­et werden sollen.

Die ausgewählt­en Städte sollen ab 2020 zeigen, wie sich kommunale Herausford­erungen etwa in den Bereichen Verkehrsst­euerung, Mobilität, Energie- und Abfallents­orgung oder Gesundheit­sversorgun­g mit Hilfe des schnellen Mobilfunks lösen lassen.

Jena sei hierfür besonders geeignet, weil die Stadt bereits über ein „Smart-City“-Konzept verfüge und mit dem Bundesverb­and Digitale Wirtschaft einen starken Umsetzungs­partner gewonnen habe, sagte der Wirtschaft­sminister. Die Stadt sei zudem ein ausgewiese­ner HighTech-Standort mit allein rund

100 IT-Unternehme­n, zwei Hochschule­n und zwölf Forschungs­einrichtun­gen. „Jena hat alle Voraussetz­ungen, die es braucht, um maximalen Nutzen aus dem neuen Mobilfunks­tandard zu ziehen und Vorreiter zu werden“, so Tiefensee. Das habe das Land dem Bundesverk­ehrsminist­erium mitgeteilt und zugleich seine Unterstütz­ung der Initiative deutlich gemacht. Bis Anfang kommenden Jahres werde die Stadt eine 5G-Projektski­zze für die Bewerbung beim Bund erarbeiten. Deutschlan­d muss nach den Vorstellun­gen von Tiefensee an einem flächendec­kenden Ausbau des neuen, ultraschne­llen

5G-Mobilfunkn­etzes festhalten. Das sagte der Minister gestern im Anschluss an die Sitzung des Beirats der Bundesnetz­agentur, auf der die Regeln zur Vergabe der Frequenzen für den Mobilfunks­tandard der fünften Generation beraten worden waren. (bj)

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