Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Es gibt keinen Königsweg
Logik und Fan-Seele gehen nicht immer zusammen. Im Fußball oft gar nicht. Und so ist es den Anhängern der Vereine aus dem Nordosten Deutschlands nur schwer vermittelbar, warum ausgerechnet ihre Regionalliga aufgeteilt werden soll.
Vom Papier her sieht die Sache freilich ganz anders aus: Da sitzt die Fußball-Mehrheit im Westen und Südwesten. Und will an ihren Rechten nicht rütteln, ihre Regionalligen unbedingt behalten. Deshalb müssen sich Norden, Nordosten und die Bayern auf einen Kompromiss einigen. Dass der – aller Logik nach – nur heißen kann: Aufteilung des Nordostens, um der DFB-Forderung nachzukommen, ist nachvollziehbar, zeigt einer über Jahre gewachsenen Fußball-Einheit aber auch frech die Rote Karte. Ausgerechnet jener Nordosten hat durch die einstige DDROberliga einen Zusammenhalt entwickelt, der in FußballDeutschland seines gleichen sucht. Künftige Gegner wie Memmingen, Garching oder Havelse locken nun wirklich keinen ins Stadion. Und die klammen, weil aus strukturschwachen Regionen stammenden Vereine, können jede Einnahme durch mehr Zuschauer gut gebrauchen.
Dass ausgerechnet die Relegation, die ursprünglich abgeschafft werden sollte, nun als Ausweg dienen könnte, zeigt eigentlich nur eines: Relegation hin, weniger Staffeln her – es wird nicht ohne Kompromiss gehen. Der sollte dann aber bitteschön nicht so einseitig sein, wie der angedeutete.
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