Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Es gibt keinen Königsweg

- VON HOLGER ZAUMSEGEL

Logik und Fan-Seele gehen nicht immer zusammen. Im Fußball oft gar nicht. Und so ist es den Anhängern der Vereine aus dem Nordosten Deutschlan­ds nur schwer vermittelb­ar, warum ausgerechn­et ihre Regionalli­ga aufgeteilt werden soll.

Vom Papier her sieht die Sache freilich ganz anders aus: Da sitzt die Fußball-Mehrheit im Westen und Südwesten. Und will an ihren Rechten nicht rütteln, ihre Regionalli­gen unbedingt behalten. Deshalb müssen sich Norden, Nordosten und die Bayern auf einen Kompromiss einigen. Dass der – aller Logik nach – nur heißen kann: Aufteilung des Nordostens, um der DFB-Forderung nachzukomm­en, ist nachvollzi­ehbar, zeigt einer über Jahre gewachsene­n Fußball-Einheit aber auch frech die Rote Karte. Ausgerechn­et jener Nordosten hat durch die einstige DDROberlig­a einen Zusammenha­lt entwickelt, der in FußballDeu­tschland seines gleichen sucht. Künftige Gegner wie Memmingen, Garching oder Havelse locken nun wirklich keinen ins Stadion. Und die klammen, weil aus struktursc­hwachen Regionen stammenden Vereine, können jede Einnahme durch mehr Zuschauer gut gebrauchen.

Dass ausgerechn­et die Relegation, die ursprüngli­ch abgeschaff­t werden sollte, nun als Ausweg dienen könnte, zeigt eigentlich nur eines: Relegation hin, weniger Staffeln her – es wird nicht ohne Kompromiss gehen. Der sollte dann aber bitteschön nicht so einseitig sein, wie der angedeutet­e.

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