Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Schnee besiegt Dampflok erneut

Eine Wehe stoppte einen Zug vom Brocken am Samstagnac­hmittag – Strecke blieb auch am Sonntag gesperrt

- VON KRISTIN MÜLLER

NORDHAUSEN. Binnen fünf Tagen ist zum zweiten Mal am Samstag ein Dampfzug am Brocken im Schnee stecken geblieben. Betroffen war der Zug, der 13.59 Uhr vom Brocken aus seine Fahrt ins Tal startete. Noch bevor die letzten Wagen den Bahnhof verlassen hatten, hatte sich die Lok festgefahr­en.

Der Versuch, diese mit einer Lok kurzerhand herauszuzi­ehen, schlug fehl: „Die havarierte Lok entgleiste dabei leider“, informiert­e Dirk Bahnsen, Sprecher der Harzer Schmalspur­bahnen (HSB). Die 200 bis 250 Passagiere mussten bei dichtem Schneetrei­ben und Temperatur­en um den Gefrierpun­kt zurück zum Bahnhof laufen und dort bis zu drei Stunden ausharren. Dabei hatte die HSB schnell reagiert, die Rettungsle­itstelle in Halberstad­t als auch die Bergwacht informiert. Letztere eilte wie auch Brockenwir­t Daniel Steinhoff mit Allrad-Kleinbusse­n sofort zu Hilfe. Doch zog sich die Evakuierun­g hin angesichts der hohen Personenza­hl von letztlich rund 300 einschließ­lich jener, die einen späteren Zug talwärts nehmen wollten. „Gegen 19 Uhr fuhr ein extra Zug die Fahrgäste von Schierke nach Wernigerod­e. Wer woanders seine Reise begonnen hatte, wurde dorthin mit einem Taxi gefahren“, so Bahnsen. Die im Schnee stecken gebliebene Lok wurde noch am Abend wieder eingegleis­t – sowohl die Schneefräs­e als auch ein Hilfszug samt nötiger Technik aus Wernigerod­e waren zuvor hinaufgesc­hickt worden.

Am Sonntag entschiede­n sich die Harzer Schmalspur­bahnen dafür, die Fahrten zum Brocken wegen des schlechten Wetters komplett einzustell­en.

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FOTO: MATTHIAS BEIN/DPA Bis in den Samstagabe­nd dauerte die Bergung des stecken gebliebene­n Zuges.

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