Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Musiksomme­r Gräfenhain bietet außergewöh­nliches Spektrum

Von „Humorgel“bis Handglocke­nchor. Organisten aus aller Welt spielen an der Thielemann-Orgel

- VON WIELAND FISCHER

Kommenden Sonntag beginnt die diesjährig­e Saison des Gräfenhain­er Musiksomme­rs. Wieder geben sich Organisten aus aller Welt in der Dorfkirche sprichwört­lich die Klinke in die Hand, um auf der einzigarti­gen Thielemann-Orgel zu spielen. Das findet seit mehr als zwei Jahrzehnte­n großen Anklang. Bei den zehn Konzerten des vergangene­n Jahres in der Kirche Gräfenhain wurden insgesamt knapp 800 Zuhörer gezählt. Längst beschränkt sich der Musikreige­n nicht nur auf Konzerte. Dafür spricht die neue Veranstalt­ungsreihe des Freundeskr­eises Thielemann-Orgel als Teil des Vereins „Kulturpfle­ge Gräfenhain - Nauendorf“. Sie könnte für noch größeren Zulauf und mehr Furore sorgen. Das zeigt schon der Auftakt des „Gräfenhain­er Musiksomme­rs“am 5. Mai. Jürgen Seeber vom Freundeskr­eis Thielemann­Orgel erwartet eine Veranstalt­ung, wie sie in den mehr als zweieinhal­b Jahrzehnte­n dieser Konzertrei­he noch nicht zu erleben war.

Auftakt mit Ulf Annel und Andreas Kuch

Gemeinsam werden der bekannte Erfurter Kabarettis­t Ulf Annel mit seinen humoristis­chen Wortschöpf­ungen sowie sein Partner Andreas Kuch an der Orgel mit ihrem Programm „Humorgel“einen vergnüglic­h geistreich­en Abend gestalten. Wie klingen bekannte aktuelle Songs im historisch­en Gewand? Was hätte Bach aus einem schwedisch­en Volkslied gemacht? Der Komponist und Arrangeur wird es vorführen. Andreas Kuch sitzt jetzt öfters am Klavier im Kabarett „Die Arche“in Erfurt, am Sonntag an der Thielemann-Orgel. In den musikalisc­hen Pausen von „Humorgel“in Gräfenhain führt der „Arche“-Kabarettis­t Ulf Annel unter der Überschrif­t „Die deutsche Sprache ist ein Witz“auf die Wortspielw­iese. Auch den Schülern der Kreismusik­schule „Louis Spohr“Gotha bieten die Gräfenhain­er im Rahmen ihrer Konzertrei­he regelmäßig ein Podium, sich einem breiten Publikum zu präsentier­en. Sie werden dieses Jahr am 12. Mai zu Gast sein.

Die Organisten kommen aus aller Welt. Ein guter Bekannter in Gräfenhain ist mittlerwei­le Paul Rosoman aus Wellington/ Neuseeland, zu erleben am 26. Mai. Heiner Graßt aus Essen (16. Juni) und Giorgio Parolini aus Mailand/Italien (7. Juli) waren ebenso bereits an dieser Orgel zu Gast. Für Graham Thorp aus Guildford/GB (15. September) werde es das erste Konzert auf der Thielemann-Orgel sein, nachdem er vor einigen Jahren auf einer Tour durchs Land in Gräfenhain zu einer Stippvisit­e war und einen begeistern­den Gästebuche­intrag hinterließ, berichtet Seeber.

Ein besonderes Klassik-Erlebnis erwarte die Besucher am 10. August. Die aus Tokio/Japan stammende, mehrfache internatio­nale Preisträge­rin Mami Nagata und Jonathan Dimmock aus San Francisco/USA werden an diesem Abend eine lange Orgelnacht bestreiten.

Ein außergewöh­nliches Konzerterl­ebnis verspricht der Auftritt am 29. Juni mit dem internatio­nal renommiert­en Posauniste­n „Conny“Bauer (Berlin) sowie dem Saxofonist­en Warnfried Altmann (Wangelin) zu werden. Vor einigen Jahren haben diese beiden „VollblutJa­zzer“bereits einmal gemeinsam die Gräfenhain­er Kirche mit ihrer hervorrage­nden Akustik zu ihrer Bühne gemacht und wurden begeistert gefeiert. Um in diesem Jahr an den 500. Todestag eines der berühmtest­en Universalg­elehrten aller Zeiten, an Leonardo da Vinci zu erinnern, steht ein Konzert mit Musik aus der Renaissanc­e auf dem Veranstalt­ungsplan 2019. In der Gräfenhain­er Kirche gastieren am 1. September mit Lutz Kirchhof (Weilburg), einer der

 ?? FOTO: EDDA WEBER ?? Klingendes Kleinod: die Thielemann-Orgel der Dreifaltig­keitskirch­e in Gräfenhain wurde  bis  von dem bekannten „Gothaische­n Hoforgelma­cher“Johann Christoph Thielemann erbaut und ist in ihren wesentlich­en Teilen bis in unsere Tage erhalten geblieben.
FOTO: EDDA WEBER Klingendes Kleinod: die Thielemann-Orgel der Dreifaltig­keitskirch­e in Gräfenhain wurde  bis  von dem bekannten „Gothaische­n Hoforgelma­cher“Johann Christoph Thielemann erbaut und ist in ihren wesentlich­en Teilen bis in unsere Tage erhalten geblieben.

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