Thüringische Landeszeitung (Gotha)

„BiG ist auf einem guten Weg!“

Nachwuchs-Trainer Ronny Schönau zieht fünf Monate nach seiner Rückkehr zu Basketball in Gotha erste Bilanz

- VON FELICITAS THIERBACH

Gotha. „Welcome back bei BiG!“Mit diesen Worten begrüßten die Vereinsmit­glieder von Basketball in Gotha e.V. zu Beginn des Jahres einen guten Bekannten: Ronny Schönau (39) kehrte zurück zu seinem Heimatvere­in, mit dem er in der Vergangenh­eit als Spieler und auch als Trainer große Erfolge feiern konnte. Zeit für eine Zwischenbi­lanz für die ersten fünf Monate nach dem Comeback.

Seit fünf Monaten sind Sie wieder bei Basketball in Gotha als Nachwuchst­rainer tätig. Wie ist es, zurück bei BiG zu sein? Natürlich schön, BiG ist ja mein Heimatvere­in. Viele Spieler, Trainer und Mitglieder kenne ich noch von früher. So ist es mir recht einfach gefallen – ich hab’ mich ziemlich schnell wieder wohlgefühl­t.

Können Sie eine erste Zwischenbi­lanz ziehen für das erste halbe Jahr?

Das ist nicht so einfach, weil es zunächst vor allem darum ging, Strukturen und Grundlagen zu schaffen, auf denen später aufgebaut werden kann. Das geht nicht von heute auf morgen. Mittlerwei­le ist es aber so, dass ich weiß, was meine konkreten Aufgaben sind und welche Altersbere­iche ich betreue. Ich kann mich dementspre­chend besser vorbereite­n.

Ist schon klar, welche Mannschaft­en Sie in der kommenden Saison trainieren?

Ja, ich werde weiterhin vor allem den Mini-Bereich betreuen, also die Altersklas­sen U8, U10 und U12. Dazu kommt noch die U14.

Haben Sie erreicht, was Sie im ersten halben Jahr bei BiG schaffen wollten?

Im Nachwuchsb­ereich, besonders bei den Minis, geht es vor allem darum, wichtige Grundlagen für die Entwicklun­g von Talenten zu schaffen. Das ist eher eine langfristi­ge Aufgabe. Also steht das Gewinnen von Spielen nicht immer zwangläufi­g im Vordergrun­d. Aber natürlich möchten wir alle Erfolgserl­ebnisse verbuchen, wenn wir Spiele bestreiten.Ich denke, dass BiG auf einem guten Weg ist!

Was könnten die nächsten Schritte auf diesem Weg sein, die Sie mit BiG in Angriff nehmen möchten?

Wie gesagt, es geht im Nachwuchsb­ereich weniger um kurzfristi­ge Erfolge wie Meistersch­aften, sondern um die individuel­le Entwicklun­g von Talenten. Und die lässt sich nicht „nur“an Siegen messen.Grundsätzl­ich möchte ich die Potenziale von BiG noch besser ausschöpfe­n.

Und wo sehen Sie das größte Potenzial?

Dass es inzwischen eine 21-jährige Basketball-Tradition Gotha gibt. Dadurch kennen viele diesen Sport, der in Gotha generell einen hohen Stellenwer­t hat. Allein durch den Bekannthei­tsgrad kommen auch viele Kinder zum Basketball.

Apropos: Wie sind Sie eigentlich selbst zum Basketball gekommen?

Gute Frage! An den einen Schlüsselm­oment kann ich mich gar nicht erinnern. Aber es gab einen Sommer in den Neunzigern, da war ich mit Freunden in den Ferien sechs Wochen fast jeden Tag in Siebleben auf dem Freiplatz: zum Zocken.

Wie ging es dann weiter?

Eine fast logische Folge war, dass wir wenig später für Mannschaft­en des FSV 1950 Gotha gespielt haben, das war der Vorgängerv­erein von BiG. So bin ich zum Vereinsbas­ketball gekommen.

Gibt es einen Moment aus der Zeit als Spieler, an den Sie sich besonders gerne erinnern? Besonders gerne erinnere ich mich an die Trainingsl­ager mit den Rockets zurück. In der Vorbereitu­ng auf die Saison waren wir immer eine Woche unterwegs, haben zusammen trainiert, gekocht und sehr viel Spaß gehabt. Mein größter Erfolg als Spieler war der Aufstieg mit den Rockets in die 1. Regionalli­ga im Jahr 2004: Damals stand das alles entscheide­nde Spiel drei Tage vor Ende der Saison in Leipzig auf dem Programm. Wir haben gewonnen und die Meistersch­aft gefeiert!

Ab wann stand für Sie fest, dass Sie Trainer werden wollen?

Zunächst wollte ich natürlich Spieler werden. Ich habe damals zwar viel trainiert. Dennoch wusste ich, dass es für die NBA nicht ganz reichen wird (lacht). Aber die 1. Herren-Mannschaft in Gotha war in gewisser Hinsicht schon ein Ziel, das ich ja auch erreicht habe. Für höhere Aufgaben als Spieler habe ich einfach zu spät angefangen mit dem Basketball. Der Übergang vom Spieler zum Trainer hat sich dann am Ende der Schulzeit ergeben. Damals habe ich mich für ein Sportstudi­um entschiede­n. So bin ich relativ früh mit dem Trainerdas­ein in Verbindung gekommen.

Inzwischen haben Sie schon an einigen Standorten Erfahrunge­n gesammelt.

Richtig, als Spieler war ich ausschließ­lich für Gothaer Teams im Einsatz. Auch als Trainer habe ich die ersten Schritte in Gotha gemacht – übrigens als CoTrainer von Peter Krautwald. Anschließe­nd war ich in Dresden (2008 bis 2009), in Bremerhave­n (2009 bis 2012), dann wieder in Gotha (2013 bis 2015) und zuletzt in Erfurt (2015 bis 2018).

Sie sind dreifacher Familienva­ter: Ist das nicht komplizier­t, Familie und Beruf unter einen Hut zu kriegen?

Das ist sicher nicht ganz einfach. Aber Toni (Antonietta Gabriel Schönau, Ronny Schönaus Ehefrau) hat ja selbst viele Jahre Basketball gespielt, heute ist sie Trainerin einer Damen-Mannschaft. Sie hat auf alle Fälle viel Verständni­s für meinen Job. Dennoch braucht es eine gute Planung und präzise Absprachen.

Sind Ihre Kinder auch schon am Basketball?

Dadurch, dass wir fast jedes Wochenende bei Basketball­spielen in einer Halle sind, kommen unsere Kinder zwangsläuf­ig mit Basketball in Verbindung. Aber den Wunsch, in einem Verein spielen zu wollen, haben sie noch nicht geäußert. Da sind sie einfach noch zu jung, vielleicht kommt das noch.

Spielen Sie heute auch noch selbst?

Nein, jedenfalls nicht aktiv in einer Mannschaft. Wenn es zeitlich passt, gehe ich gerne mal zu einem Training.

Haben Sie auch noch andere Hobbys?

Ich höre sehr gerne Musik, gehe auch gerne auf Konzerte - und wenn die Zeit nicht reicht, dann habe ich auch einige Konzerte auf DVD.

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FOTO: FELICITAS THIERBACH Ronny Schönau, will als Nachwuchst­rainer bei Basketball in Gotha vor allem auf eine langfristi­ge Entwicklun­g von Talenten, statt auf schnelle Erfolge setzen.

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