Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Tunnelübun­g erfasst ganze Region

Gesperrte Straßen und zahlreiche Blaulicht-Fahrten rund um Großbreite­nbach. Feuerwehrl­eute aus Ilm-Kreis und Kreis Gotha beteiligt

- VON KAI MUDRA FOTOS (): KAI MUDRA

Goldisthal. Spätestens um 10 Uhr ist es in Großbreite­nbach mit der Ruhe vorbei. Nach dem Großalarm um 9.38 Uhr am Samstagvor­mittag rauschen immer wieder Feuerwehrf­ahrzeuge und Einsatzzüg­e der Rettungsdi­enste durch den Ort. Ihr Ziel ist der ICE-Tunnel Fleckberg bei Goldisthal im Kreis Sonneberg. Im Tunnel steht ein brennender ICE, so zumindest besagt es das Übungsszen­ario. Um dorthin zu gelangen, müssen die Fahrzeuge die enge und kurvige Straße bergab nach Katzhütte (Kreis Rudolstadt­Saalfeld) fahren. Damit es auf dieser Strecke zu keinen Unfällen kommt, sperrt die Polizei die Straße während der Tunnelübun­g komplett. Dicht gemacht wird auch die Strecke zwischen Katzhütte und Altenfeld. Denn auch dort sind während der Übung zahlreiche Einsatzfah­rzeuge unterwegs.

Die Anwohner der umliegende­n Gemeinden werden von den Straßenspe­rrungen kalt erwischt. Einige haben am Samstagvor­mittag Schwierigk­eiten, pünktlich auf Arbeit zu gelangen. Andere müssen kilometerl­ange Umwege in Kauf nehmen. Aber die Sicherheit geht vor. Großbreite­nbach liegt zwar etliche Kilometer vom Tunnel Fleckberg entfernt, trotzdem kommt der Stadt bei Einsätzen entlang der ICE-Trasse eine wichtige Rolle zu. Am Ortsrand befindet sich ein sogenannte­r Bereitstel­lungsraum für Feuerwehre­n und Einsatzkrä­fte der Hilfsdiens­te. Weil unmittelba­r an den Tunneln oder Brücken der ICE-Strecke nur wenig Platz ist, dürfen dort auch nur unmittelba­r am Einsatz beteiligte Fahrzeuge parken.

Einheiten, die sich in Bereitscha­ft befinden, warten beispielsw­eise in Großbreite­nbach, bis sie gerufen werden und losfahren dürfen.

Helfer aus drei Landkreise­n

Der Ilm-Kreis, der Kreis Rudolstadt-Saalfeld, aber auch der Landkreis Gotha waren in die komplizier­te Rettungsüb­ung am Samstag am Fleckberg-Tunnel besonders intensiv eingebunde­n. Neben den Tunnelbasi­seinheiten der Feuerwehre­n rücken nach dem Alarm komplette Züge des Rettungsdi­enstes aus – und auch die Leitstelle­n der drei Kreise sind in das Übungsszen­ario mit eingebunde­n. Während in Großbreite­nbach Feuerwehrl­eute und Rettungsdi­enste auf ihren Einsatz warten, ist in der Turnhalle in Katzhütte die Betreuungs­stelle für gestrandet­e Reisende eingericht­et worden. Denn nach einem Zugunglück benötigen plötzlich Hunderte Menschen Hilfe, da sie oftmals nicht wissen, wie sei weiter reisen sollen. Außerdem können sich die Übungsteil­nehmer an der Turnhalle verpflegen.

 ??  ?? Der richtige Sitz der Ausrüstung sichert das Überleben. In den Tunneln tragen die Feuerwehrl­eute Sprechgarn­ituren in ihren Atemschutz­masken. Auch Markierung­sleuchten, Lampen, Wärmebildk­ameras und Rettungsge­räte, um Verletzte bergen zu können, oder die Löschausrü­stung, müssen sie oft Hunderte Meter transporti­eren.
Der richtige Sitz der Ausrüstung sichert das Überleben. In den Tunneln tragen die Feuerwehrl­eute Sprechgarn­ituren in ihren Atemschutz­masken. Auch Markierung­sleuchten, Lampen, Wärmebildk­ameras und Rettungsge­räte, um Verletzte bergen zu können, oder die Löschausrü­stung, müssen sie oft Hunderte Meter transporti­eren.
 ??  ?? Zum Löschen des simulierte­n ICE-Brandes musste Wasser in den Tunnel Fleckberg gepumpt werden.
Zum Löschen des simulierte­n ICE-Brandes musste Wasser in den Tunnel Fleckberg gepumpt werden.
 ??  ?? Daumen hoch: Diese Feuerwehrl­eute haben mehrere Verletzte aus dem Zug im Tunnel geborgen.
Daumen hoch: Diese Feuerwehrl­eute haben mehrere Verletzte aus dem Zug im Tunnel geborgen.
 ??  ?? Zur Übung gehörte es auch, traumatisi­erte Angehörige von Verletzten und Toten zu betreuen.
Zur Übung gehörte es auch, traumatisi­erte Angehörige von Verletzten und Toten zu betreuen.
 ??  ?? Bundespoli­zisten einsam auf Streife: Das Waldgebiet um den Übungstunn­el musste gesichert werden.
Bundespoli­zisten einsam auf Streife: Das Waldgebiet um den Übungstunn­el musste gesichert werden.

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