Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Selbst Kapitänspa­tent für Kinder im Angebot

Schiffsmod­ellbauer treffen sich bereits zum zehnten Mal im Schwimmbad Friedrichr­oda

- VON MATTHIAS WENZEL

Friedrichr­oda. Der Samstag nach Fronleichn­am steht seit 2010 fest im Kalender vieler Schiffsmod­ellbauer, denn dann treffen sie sich traditione­ll zu einer Modellboot­schau im Schwimmbad Friedrichr­oda. So auch in diesem Jahr und damit zum zehnten Mal in Folge. Das Treffen sei damals von dem 2016 verstorben­en Lothar Hildebrand­t aus Friemar ins Leben gerufen worden, erinnert sich Mitorganis­ator Günter Hensel aus Augsburg. Er gehört dem Internatio­nalen Modell-UBoot-Verein „Sonar“an, der weltweit etwa 300 Mitglieder zählt. Von Anfang an dabei ist die IG Modellbau Erfurt unter Vorsitz von Wolfgang Niebergall. Der gebürtige Waltershäu­ser erzählt, dass er über seine beiden Kinder zu dem Hobby gekommen sei und 1992 die Interessen­gemeinscha­ft als Verein gegründet habe. Sohn und Tochter waren nun wiederum mit ihren Kindern mit von der Partie. Die zwölf und neun Jahre alten Brüder Elias und Emil aus Regensburg waren nicht nur als Zuschauer dabei. Bei ihnen konnten andere Kinder mit drei ferngesteu­erten Spielzeugb­ooten das „Kapitänspa­tent“ablegen und eine diesbezügl­iche Urkunde mit nach Hause nehmen. Die Hälfte des Schwimmbec­kens hatten die mehr als 100 Teilnehmer aus ganz Deutschlan­d mit ihren Modellen in Beschlag genommen. Neben Mitglieder­n der beiden genannten Vereine waren auch Gastverein­e, so aus Tambach-Dietharz, Berlin und Nürnberg, mit dabei. Viele von ihnen kommen nach Aussage von Günter Hensel immer wieder oder nutzen das Treffen für einen Kurzurlaub.

Die Organisato­ren lobten ausdrückli­ch die Unterstütz­ung von Seiten der Kurverwalt­ung und der Stadtbetri­ebe von Friedrichr­oda, die den Modellboot­betrieb trotz der Badegäste ermöglicht­en. Somit konnten diesmal Modelle von 20 bis 250 Zentimeter Größe aus allen Bereichen zu Wasser gelassen werden. Früher habe man noch an den Deutschen Meistersch­aften teilgenomm­en, erinnert sich Wolfgang Niebergall. Inzwischen konzentrie­re man sich auf das Schaufahre­n, weil dieses eine bunte Palette von allem biete. Die Modellbaue­r wollen im freien Wettbewerb vor allem ihr Hobby zeigen und mit anderen in Erfahrungs­austausch treten. Dadurch kam eine Mischung aus alten und modernen Schiffen, U-Booten sowie Spaß- und Fantasiemo­delle zum Einsatz. So ließ der Inhaber einer Erfurter Zoohandlun­g eine Entenfamil­ie per Fernsteuer­ung ihre Bahnen durch das Becken ziehen. Bereits jetzt steht fest, dass die Schiffsmod­ellbauer am 13. Juni 2020 wiederkomm­en.

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 ?? FOTO: MATTHIAS WENZEL ?? Die Brüder Emil und Elias (von rechts) zeigen ihrer fünfjährig­en Cousine Denise, wie man ein Modellboot fernsteuer­n kann.
FOTO: MATTHIAS WENZEL Die Brüder Emil und Elias (von rechts) zeigen ihrer fünfjährig­en Cousine Denise, wie man ein Modellboot fernsteuer­n kann.

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