Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Eingeweihte Windkraftanlage ist Anfang eines Energieparks
Gustav-Freytag-Gymnasium in Gotha feiert sein Sommerfest mit Kulturprogramm und „Bauhaus“-Ausstellung
Gotha-Siebleben. Das GustavFreytag-Gymnasium im Neubaugebiet des Gothaer Ortsteils Siebleben lässt das Schuljahr seit vielen Jahren traditionell mit einem Sommerfest an einem Samstagabend ausklingen. So auch in diesem Jahr, allerdings mit einigen Änderungen im Ablauf. Den Auftakt bildete nämlich die Einweihung einer Windkraftanlage auf dem Schulhof. Diese hatten 16 Schüler der Klassenstufe 9 im Wahlpflichtfach Naturwissenschaft und Technik geplant und gebaut. Den Anstoß dazu hatte der Schulleiter Cersten Pietschmann gegeben. Eigentlich wollte man sich dieses Projekt von der „Junior-Ingenieur-Akademie“bei der Telekom-Stiftung fördern lassen, erzählt der Physiklehrer Marius Göhringer. Von der nicht angenommenen Bewerbung habe man sich nicht entmutigen lassen und sich einfach andere Sponsoren und Partner gesucht. Diese fand man in der Bystronic Maschinenbau GmbH Gotha, im Enercon Service Center Gotha, in der TU Ilmenau, im Verein Deutscher Ingenieure und im Rotary Club Gotha. Praktische Unterstützung leistete das Berufsschulzentrum „Hugo Mairich“, wo die Schüler die Metallverarbeitung gelernt haben. Nachdem zunächst ein Modell im Maßstab 1 : 5 gebaut worden war, steht nun die drei Meter hohe Anlage mit einem Rotordurchmesser von 86 Zentimetern auf dem Schulgelände. Die maximale Leistung beträgt 300 Watt, was ausreicht, um die Pumpe in dem nahe gelegenen Teich sowie eine integrierte Wetterstation zu betreiben, die Luftdruck, Wind und Temperatur misst.
Stellvertretend für die Projektgruppe erläuterten Martin Hause, Josi Elflein und Ernst Oehme den Mitschülern, Lehrern, Gästen und anwesenden Sponsoren die im Rahmen des Sommerfestes eingeweihte Windkraftanlage. Wie Schulleiter Cersten Pietschmann betonte, stellt diese erst den Anfang für einen perspektivisch geplanten Energiepark dar. Während vor dem Schuleingang anschließend das traditionelle Kulturprogramm geboten wurde, präsentierten im Foyer drei 8. und 9. Klassen ihre im Rahmen des Kunstunterrichts entstandenen Arbeiten. Wie die Kunstlehrerin Heike Ludwig erzählt, habe man am Begleitprojekt „WERKstatt Schlemmer“der derzeit im Herzoglichen Museum gezeigten Oskar-Schlemmer-Sonderausstellung teilgenommen. Deren Kurator Christoph Streckhardt von der Stiftung Schloss Friedenstein ist voll des Lobes für die 68 mit Unterstützung der beiden Thüringer Künstler Manon Grashorn und Karsten Kunert entstandenen Arbeiten aus den Bereichen Holzplastik, Malerei und Papiermobile. Die Schüler hätten sich auf künstlerisch-spielerische Art und Weise mit allen Sinnen auseinandergesetzt und seien über sich selbst hinaus gewachsen.
Die während der Projekttage im Museum entstandenen Kunstwerke seien eine wunderbare Kombination aus abstrakten bis hin zu figuralen Werken in reduzierten Formensprache. Sie sollen deshalb am 28. Juli zur Finissage der Schlemmer-Ausstellung im oder am Herzoglichen Museum gezeigt werden, kündigt Christoph Streckhardt schon jetzt an.
Den Abschluss des diesjährigen Sommerfestes bildete das traditionelle einstündige Programm der Streicherklasse und der Frei(y)tagsstreicher in der Turnhalle, allerdings letztmalig unter der Leitung von Musiklehrer Martin Müller Schmied, der zum Schuljahresende in den Ruhestand geht.
Kunstwerke im Foyer ausgestellt