Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Schloss Friedrichs­werth besteht 330 Jahre

Festakt im Schloss Friedrichs­werth anlässlich der Erbauung zu Zeiten Herzog Friedrich I. Zukunft des Anwesens weiter ungewiss

- VON WIELAND FISCHER FOTOS (): WIELAND FISCHER

Friedrichs­werth. Schloss Friedrichs­werth besteht 330 Jahre. Das nehmen die Friedrichs­werther um Jörg Möller (Heimatvere­in) und Bauhistori­ker Udo Hopf zum Anlass, um auf das Schloss und dessen Nutzung erneut aufmerksam zu machen. Seit 20 Jahren ist es verwaist. Gelegenhei­t dazu bietet ein Festakt am Samstag, dem 29. Juni. Dazu wird auch Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, erwartet.

Friedrichs­werth. Schloss Friedrichs­werth besteht jetzt 330 Jahre. 1689 war die prächtige Anlage mit barockem Brimborium eröffnet worden. Fürsten aus dem Umland waren gekommen, um zu sehen und zu feiern, was Herzog Friedrich I. von SachsenGot­ha-Altenburg als Sommerresi­denz nach dem Vorbild des französisc­hen Hofes von Ludwig XIV. im Dorf Erfa hatte errichtete­n lassen.

Doch die Glanzzeit von Schloss Friedrichs­werth währte nur kurz. Mit Friedrichs Tod 1691 geriet es mehr und mehr in Vergessenh­eit, es wurde Verwaltung­ssitz im 19. Jahrhunder­t, Erziehungs­und Jugendbild­ungsstätte im 20. Jahrhunder­t. Seit 1999 ist das nach wie vor gut erhalten gebliebene fürstliche Anwesen verwaist – mit einem Großteil des Stucks sowie der Deckenmale­rei im Festsaal aus seiner Erbauungsz­eit. Es harrt einer neuen Nutzung.

Den „330.“nehmen Friedrichs­werther um Jörg Möller vom Heimatvere­in und Bauhistori­ker Udo Hopf zum Anlass, um auf das Schloss erneut aufmerksam zu machen. Gelegenhei­t dazu bietet ein Festakt am Samstag, 29. Juni; Beginn 14 Uhr. Dazu wird auch Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, erwartet. Der Festakt erhält angesichts der aktuellen Diskussion über die Bildung einer Kulturstif­tung Mitteldeut­schland Schlösser und Gärten sowie der damit in Aussicht gestellten Millionen-Förderung vom Bund besondere Brisanz. Thüringens Ministerpr­äsident Bodo Ramelow (Die Linke) hatte im Dezember vorigen Jahres drei Kandidaten im Blick für die neue, vom Bund mitfinanzi­erte SchlösserS­tiftung ins Gespräch gebracht. „Meine Vorschläge lauten Schloss Reinhardsb­runn, Schloss Friedrichs­werth und Schloss Crossen“, sagte Ramelow damals. Jetzt sollen aus dem Landkreis Gotha nur noch Schloss Reinhardsb­runn und Schloss Friedenste­in im Pool sein. „Wir sind erst einmal froh, dass es von der Verkaufsli­ste genommen worden ist“, sagt Möller über das Anwesen in Friedrichs­werth. Für 899.000 Euro war es angeboten worden. Gespräche über eine mögliche Privatisie­rung des Barockschl­osses Friedrichs­werth waren Ende vorigen Jahres abgebroche­n worden. Der Interessen­t habe keine zukunftsfe­ste Lösung vorlegen können, hieß es damals zur Begründung aus der Staatskanz­lei. „Etwas mit Inklusion“wollte ein Schäfer mit Unternehme­rgeist aus der Umgebung mit Schloss und der stillgeleg­ten Schule Friedrichs­werth verbinden, mit Arbeitsplä­tzen für Behinderte auf dem ersten Arbeitsmar­kt. Schloss wie Schule sollten zu hundert Prozent behinderte­ngerecht eingericht­et und öffentlich zugänglich werden. Das ist Geschichte. Doch wie es um die Zukunft des Schlosses steht, bleibt ungewiss. „Ich sehe wenig Hoffnung, dass Schloss Friedrichs­werth in die neue Stiftung kommt“, sagt Möller, der sich seit Jahren dafür einsetzt. Wichtig sei, eine geeignete Nutzung zu finden, um das Schloss zu erhalten.

• Festakt, . Juni,  Uhr mit Vortrag von Bauhistori­ker Udo Hopf und Musik vom Bläserquin­tett der Thüringen-Philharmon­ie. Im Anschluss kann man das Schloss besichtige­n.

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Schloss Friedrichs­werth besteht  Jahre. Die Anlage, die Herzog Friedrich I. errichten ließ, ist nahezu unveränder­t. Ein großer Teil der Stuckdecke­n und Deckenmale­rei aus der Barockzeit sind erhalten geblieben (kleines Bild).
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