Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Trainersuche bei Rot-Weiß: Friedrich ist der Wunschkandidat
Der ehemalige Assistent von Thomas Brdaric hat im Rostocker Nachwuchsleistungszentrum zwar aufgehört, gibt sich jedoch zurückhaltend
Kehrt Armin Friedrich zum FC Rot-Weiß Erfurt zurück? Die Anzeichen dafür verdichten sich. Nach Informationen dieser Zeitung gilt der ehemalige Assistent von Thomas Brdaric, der von Juli 2018 bis Januar 2020 bereits bei den Erfurtern unter Vertrag stand, als Wunschkandidat der neuen Clubführung für den Cheftrainer-Posten. Friedrich soll die Oberliga-Mannschaft aufbauen.
Präsident Hans-Dieter Steiger bestätigt: „Ja, es gibt Gespräche zwischen uns.“Als Assistent ist der bisherige U-17-Trainer Manuel Rost (31) vorgesehen. Er hat in dieser Woche schon die beiden Sichtungseinheiten im Gebreite geleitet, in denen sich Talente für das neue Team empfehlen konnten.
Friedrich genoss während seiner Co-Trainer-Tätigkeit innerhalb des Vereins hohes Ansehen. Der diplomierte Sportwissenschaftler und Videoanalyst überzeugte sowohl fußballfachlich als auch mit seiner sachlich-besonnenen Art. Die erforderliche Qualifikation für die Oberliga würde der A-Lizenz-Inhaber ebenso mitbringen wie die nötige Zeit. Sein halbjähriges Engagement als Sportlicher Leiter im Nachwuchsleistungszentrum von Drittligist Hansa Rostock endete „aus familiären Gründen“zum 30. Juni.
Auch gesundheitlich geht es Friedrich wieder gut. Im vergangenen September hatte er sich einer routinemäßigen, ambulanten Operation unterziehen müssen. Kurz darauf erkrankte er nach einer Thrombose an einer Lungenembolie und schwebte zeitweise sogar in Lebensgefahr. Doch mit Geduld und Beharrlichkeit kämpfte sich der 45-Jährige zurück – ins Leben und auf den Fußballplatz.
Ob ihn sein Weg zurück nach Erfurt führt, lässt er jedoch offen: „Ich hoffe und bange natürlich mit dem Verein – und bin auch mit einigen Leuten im Austausch“, sagt Friedrich. „Doch jetzt muss ich erst einmal einige organisatorische Dinge in Rostock regeln.“Gleichzeitig verweist er auf die unsichere Situation bei Rot-Weiß. Nicht nur wirtschaftlich, auch strukturell und sportlich müsse sich der Traditionsclub komplett neu aufstellen. Am 14. August plant der Nordostdeutsche Fußballverband den Oberliga-Saisonstart.
Eine Herkulesaufgabe, die zudem abhängig ist von einer schnellen Einigung mit Insolvenzverwalter Volker Reinhardt. Nach dem geplatzten Termin am Donnerstag sollen nun am Montag die finanziellen Bedingungen für die Freigabe der sportlichen Geschäftsteile aus dem Insolvenzverfahren ausgehandelt werden. Der Verein will die erste Mannschaft, das Nachwuchszentrum und die Geschäftsstelle künftig in Eigenverwaltung betreiben.