Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Donald Trump trägt plötzlich Maske
In den USA steigt die Zahl der Neuinfektionen auf ein neues Rekordniveau
Vor dem Hintergrund dramatisch steigender Corona-Infektionen in den USA hat US-Präsident Donald Trump am Wochenende nun auch eine Maske bei einem öffentlichen Auftritt getragen. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie sich Trump im Walter-Reed-Militärkrankenhaus in Bethesda bei Washington mit einem blauen MundNasen-Schutz zeigte.
Die USA verzeichneten unterdessen die meisten Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie an einem Tag. Nach Angaben der Johns-HopkinsUniversität (JHU) lag die Zahl der am Vortag registrierten Neuansteckungen am Sonnabend bei 66.627.
Seit Beginn der Pandemie haben die Forscher der JHU mehr als 3,2
Millionen Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Mehr als 134.000 Menschen starben. Die USA haben mehr als 330 Millionen Einwohner.
Nach Angaben des Weißen Hauses wollte Trump in dem Krankenhaus verwundete Soldaten und deren Angehörige treffen und das medizinische Personal sprechen, das sich um Erkrankte kümmert. Trump sagte vor dem Besuch vor Journalisten: „Ich finde es großartig, eine Maske zu tragen. Ich war nie gegen Masken, aber ich glaube, es gibt eine Zeit und einen Ort dafür.“
Trump hatte im April Richtlinien der Gesundheitsbehörde CDC verkündet, nach denen das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes empfohlen wird. Er hatte aber umgehend deutlich gemacht, dass er selber keine Maske tragen werde. Trump und das Weiße Haus begründen das damit, dass der Präsident regelmäßig auf das Coronavirus getestet werde. Trump wird dennoch vorgeworfen, durch sein Auftreten ohne Maske ein schlechtes Vorbild in der anhaltenden Pandemie abzugeben.
Ein großer Teil der Neuinfektio- nen wird aus den südlichen und westlichen Bundesstaaten gemeldet – darunter Florida und Kalifornien. In Florida meldeten die Behörden mehr als 10.000 Neuinfektionen an einem Tag. Trotz der steigenden Fallzahlen öffnete der Freizeitpark Walt Disney World wieder seine Tü- ren für Besucher. Im bevölkerungs- reichsten US-Bundesstaat Kalifor- nien gibt es bislang mehr als 300.000 Infizierte. Nach einer Mas- seninfektion im Gefängnis San Quentin, wo mehr als tausend Insassen positiv getestet wurden, will Kalifornien 8000 weitere Strafge- fangene freilassen.