Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Luisenthaler stecken den Kopf nicht in den Sand
Verein richtet statt der Kirmes dieses Jahr einen Arbeitseinsatz aus. Ständchenumzug im August geplant
Kirmesfeiern sind in Corona-Zeiten nahezu überall abgeschrieben. Luisenthals Kirmesburschen und -mädchen stecken deswegen aber den Kopf nicht in den Sand. Im Gegenteil. Am Samstag haben sie tüchtig Sand aufgewirbelt, den Max-und-Moritz-Spielplatz im Unterdorf neu hergerichtet, die Sandgruben gereinigt, Buschwerk und Unkraut beseitigt.
„Bürgermeister Günter Jobst (SPD) hat uns die Anlage ans Herz gelegt“, berichtet Laura Steiner, Sprecherin des Kirmesvereins. Da die Kirmes abgesagt ist und der Frühjahrsputz mit allen Vereinen auch ausfiel, ließen sich die Kirmesfreunde das nicht zweimal sagen. Die Idee, eine Umweltaktion auf die Beine zu stellen, sei bei Vorstandssitzungen geboren worden, zu denen sich die Kirmes-Führungsriege seit Ende der Corona-Zwangspause wieder trifft. Vor etwa drei Wochen wurden zur Mitgliederversammlung letzte Details abgestimmt.
Samstag ging es ans Werk. In drei Stunden versetzten knapp 15 Mitstreiter den Spielplatz wieder in einen einladenden Zustand. Beim anschließenden Mittagessen sei beschlossen worden, dass die Kirmesleut‘ sich auch die nächsten Jahre auf diese Weise im Ort ins Zeug legen wollen. Jetzt liege aber das Augenmerk auf dem Ständchen-Umzug,
sagt Steiner. Wenngleich die Luisenthaler Kirmes dieses Jahr definitiv abgeblasen sei, wolle der Verein mit einem kleinen Anklang wenigstens daran erinnern. Schließlich gebe es dieses Jahr ein silbernes Jubiläum zu feiern, die 25. Kirmes des 1996 gegründeten Vereins.
Das sollte ursprünglich am ersten September-Wochenende gebührend gewürdigt werden. Der geplante Umzug am 22./23. August falle jedoch nicht ins Wasser. „Wir wollten erst alles absagen, aber jetzt haben wir für den Umzug vom Landratsamt grünes Licht erhalten“, so Steiner. Es werde in kleiner Runde gefeiert und die 25. Kirmes nächstes Jahr nachgeholt – hoffentlich ohne größere Auflagen.