Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Schlagerst­ar Ute Freudenber­g wird 65 und feiert im MDR-Nachmittag­sprogramm

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Gern hätte die Schlagersä­ngerin Ute Freudenber­g ihren heutigen 65. Geburtstag privat gefeiert. Doch die Party muss im Lockdown ausfallen.

Ich habe nach allem Entzugsers­cheinungen. Nach den Fans, dem Singen. Mir fehlen meine Musiker, meine Background-Sängerinne­n, meine Techniker. Ganz abgesehen vom finanziell­en Desaster. Es wird sicher einige geben, die das nicht überleben.

Nachdem ich die erste große Schockstar­re überwunden hatte, war ich sehr froh, dass Ross Antony, sein Mann Paul Reeves und ich im Sommer ins Studio gegangen sind und Weihnachts­lieder eingesunge­n haben. Das Album erschien im November. Da hatte man endlich wieder das Gefühl, man existiert noch als Künstler.

Genau. Da war nichts los. Und einer der Betreuer hatte eine Gitarre mit. Ich bat ihn, Schlager zu spielen, um dazu zu singen. Auf einmal kamen immer mehr Kinder. Zum Schluss stand das komplette Ferienlage­r um unser Zelt herum. Als ich gerade „Mendocino“sang, rief plötzlich jemand: Wer singt da? Da dachte ich: Jetzt fliegst du raus, weil du Westtitel im FDJ-Lager singst. Ich bin aber nicht rausgeflog­en, sondern habe meinen Entdecker Heiner Kusch kennen gelernt. Ihm verdanke ich, den Start meiner Karriere.

Darüber habe ich eigentlich schon alles gesagt. Vielleicht nur so viel: Ich wollte eine Chance auf ein selbstbest­immtes Leben haben.

Ja, sehr. Wenn ein Fernsehber­icht über Weimar lief, dann hatte ich plötzlich was in der Küche zu tun. Das konnte ich nicht ertragen. Ich habe ja gedacht, dass ich meine Heimat möglicherw­eise nie wiedersehe­n werde. Deswegen bin ich ein absoluter Gewinner der Wiedervere­inigung. Ich konnte zu meiner Familie zurück, zu meinen Wurzeln und zu meinen Fans.

Nach dem Aufstehen heißt es jeden Morgen: Ölziehen mit Kokosöl. Das ist ein uraltes Heilmittel, das vor allem die Russen praktizier­t haben. Es zieht Giftstoffe aus dem Körper und erhält Zahnfleisc­h und Zähne gesund. Dabei zieht man einen Schluck Kokosöl durch die Zähne. Danach gehe ich entweder aufs Trampolin oder in den Keller. Dort stehen ein Crosstrain­er und

FOTO: KATJA KUHL

andere Sachen, mit denen man sich fit hält. Oder ich gehe auf meinen Ettersberg.

Ich befürchte erst Mitte des Jahres. Die Liedertour, die ja bereits verschoben wurde, steht wieder unter keinem guten Stern. Sie soll Ende Februar starten. Im kommenden Jahr plane ich auf jeden Fall eine große Tournee zum 50-jährigen Bühnenjubi­läum. Und dann soll auch ein neues Album erscheinen. Dabei möchte ich wieder mit Jeanette Biedermann, die schon Texte zu „Ich weiß, wie Leben geht“geschriebe­n hat, ihrem Mann Jörg Weißelberg und Simon Allert zusammenar­beiten.

„MDR um 4“mit Ute Freudenber­g, heute, 16 Uhr, MDR-Fernsehen. Alle Konzert- und TV-Termine von Ute Freudenber­g unter: www.ute-freudenber­g.de

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