Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Entsprechend steigt der Bedarf an kleineren Wohnungen. Aber auch Einfamilienhäuser sind gefragt
Die Zahl der Menschen, die in Eisenach allein oder zu zweit in einem Haushalt leben, nimmt zu. Das geht aus der aktuellen Wohnungsmarktprognose hervor, die zwei externe Büros für die Stadt erarbeitet haben. Damit wächst der Bedarf an kleineren Wohnungen. Außerdem sind altersgerechte und möglichst barrierefreie Wohnungen gefragt. Der Anteil der Senioren steigt, insbesondere im ErnstThälmann-Viertel.
Das thüringer Landesamt für Statistik hat seine positive Voraussage für die Entwicklung der Bevölkerung Eisenachs korrigiert.
Wurde bisher von einem leichten Zuwachs ausgegangen, so ist jetzt die Rede davon, dass die Einwohnerzahl von 42.370 im Jahr 2018 auf rund 39.300 (-7,2 Prozent) im Jahr 2035 sowie auf 38.500 (-9,1 Prozent) im Jahr 2040 sinkt.
Die Fachleute vom Institut für Stadtforschung und vom Büro Timourou Stadt- und Wohnraumkonzepte kommen allerdings zu dem Schluss, dass die Verkleinerung der Haushalte den Einwohnerrückgang kompensiert. Steigen wird demnach die Nachfrage nach Wohnungen mit modernem Standard, besonderen Grundrissen und altersgerechter Ausstattung. Es wird ein Bedarf von 485 neuen Wohnungen in
Mehrfamilienhäusern gesehen. Außerdem wollen sich Menschen nach wie vor den Traum vom eigenen
FOTO: BIRGIT SCHELLBACH
Heim erfüllen. Die Prognose geht von 355 Einfamilien- und Zweifamilienhäusern bis 2035 aus. Es wird der Stadt dringend empfohlen, dafür neue Standorte in verschiedenen Preissegmenten zu entwickeln.
Ein entsprechendes Angebot erhöht die Chance von Zuzügen nach Eisenach. Dazu gehören Fachkräfte, die in den Unternehmen der Region benötigt werden, ebenso wie Rückkehrer oder Senioren aus dem Umland.
Ein Leerstand wird für die Bestände vorhergesagt, die nicht den qualitativen Wünschen entsprechen. Dort werden Abrisse nach wie vor als sinnvoll angesehen. Insgesamt, so die Fachleute, wird der Eisenacher Wohnungsmarkt „entspannt“bleiben.