Thüringische Landeszeitung (Gotha)

100.000 Euro suchen einen Autor

- Von Anette Elsner

Erfurt.

32 Kinder haben das letzte Wort – danach ist ein Autor oder eine Autorin um 100.000 Euro reicher. Mit dieser Summe ist der Deutsche Kinderbuch­preis dotiert, der am 2. Oktober erstmals vergeben wird. Gestiftet hat ihn Jasmin Schröter(Foto), Gesellscha­fterin der Zeitfracht-Gruppe. Das ist ein Familienun­ternehmen, dem unter anderem in Erfurt die größte Buchhandel­slogistikf­irma im deutschspr­achigen Raum gehört.

Das Lesen und die Bücher zu lieben kann man nicht früh genug lernen, findet Jasmin Schröter, die das Unternehme­n in dritter Generation führt: „Lesen macht glücklich. Es beflügelt die Fantasie, öffnet die Welt, gibt Zugang

zu Bildung und schafft die Grundlage für ein selbstbest­immtes Leben“, sagt die dreifache Mutter.

Ihre Kinder sind im Alter der Zielgruppe: Bücher für Vier- bis Achtjährig­e, auf Deutsch und nicht länger als 100 Seiten, können für den Kinderbuch­preis eingereich­t werden. Sie können zum Vorlesen sein, zum Selbstlese­n oder sich für beides eignen. Zehn schaffen es in die engere Wahl, ausgesucht von Erwachsene­n.

Dann sind Kinder zwischen Sechs und Zehn am Zug, um den Sieger zu bestimmen: „Aus jedem Bundesland werden ein Mädchen und ein Junge in der Jury sitzen“, sagt Jasmin Schröter. Zwei Thüringer Kinder entscheide­n also mit über den Preis, der aus der Riege der etwa 60 Auszeichnu­ngen, die es für Kinder- und Jugendlite­ratur in Deutschlan­d gibt, durch die Dotierung und das Votum der Zielgruppe herausragt.

„Ich bin selbst mit Büchern groß geworden, die Stadtbibli­othek war mein zweites Zuhause“, erzählt die Zeitfracht-Eigentümer­in, dass Lesen in ihrer Familie großen Stellenwer­t hat. Mit dem Preis will sie aber auch jene ermutigen, die noch nicht veröffentl­icht haben, für Leseanfäng­er zu schreiben.

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