Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Eishockey-WM

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Riga.

Die Euphorie über ein neues Kapitel deutscher Eishockey-Geschichte war intensiv, währte aber nur kurz: Dieses deutsche Team will mehr und gibt sich mit dem WMHalbfina­le nicht zufrieden. „Wenn man Weltmeiste­r werden will, muss man jeden schlagen“, sagte Kapitän Moritz Müller vor dem erst zweiten deutschen WM-Halbfinale am heutigen Samstag gegen Titelverte­idiger Finnland (17.15 Uhr/Sport1).

„Ich glaube, ihr seid überrascht­er, als wir es sind, dass wir um die Medaillen spielen“, sagte Bundestrai­ner Toni Söderholm vor dem erneuten Match gegen sein Heimatland an die vielen Fragestell­er. Der 43 Jahre alte Finne, der 2018 das Bundestrai­neramt vom Olympia-Silberschm­ied Marco Sturm übernahm, stärkte von Beginn an wie schon sein Vorgänger das Selbstvert­rauen der Spieler. Das WM-Viertelfin­ale, früher das Höchste der Gefühle für eine deutsche Auswahl, ist inzwischen nur noch das Minimalzie­l.

„Wir haben bewiesen, dass wir ein großes Team sind. Wir wissen, wie gut wir sind. Ich glaube, wir haben wirklich eine gute Chance“, sagte NHL-Stürmer Dominik Kahun vor dem Halbfinale gegen die Finnen, gegen die Deutschlan­d in der Vorrunde knapp 1:2 verlor. Die Finnen galten lange Zeit als Team, gegen das Deutschlan­d einfach nicht gewinnen kann. 25 Jahre lang verloren deutsche Teams jegliche WMVergleic­he – bis Sturm und Söderholm Bundestrai­ner wurden.

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