Thüringische Landeszeitung (Gotha)

„Wegweisend für mich“Jannis Hopt, Neuzugang der Blue Volleys Gotha, über den überrasche­nden Wechsel und sein neues Team

- Von Thomas Rudolph

Gotha.

Jannis Hopt war der erste Neuzugang, den der Volleyball­Zweitligis­t Blue Volleys Gotha präsentier­te. Kurios: Der Bundesliga­Spieler vom TSV Giesen Grizzlys aus Niedersach­sen kam von sich aus auf die Gothaer zu, da sich der Lebensmitt­elpunkt Richtung Erfurt verändert hat. Unsere Zeitung sprach mit dem 24-Jährigen, der im Außenangri­ff beheimatet ist, aber auch als Zuspieler einsetzbar ist. Statt Giesen und 1. Bundesliga nun Gotha und 2. Bundesliga – wie kommt dieser Schritt zustande?

Dies hat mehrere Gründe. Zum einen bin ich Fernstuden­t. In den letzten Jahren hat der Fortschrit­t meines Studiums aber wegen der ganzen Einheiten nicht so geklappt, wie ich mir das vorstelle. Da ist es schwierig, einen Schritt zu machen. In Gotha habe ich etwas weniger Training und kann das so mit dem Studium besser verbinden. Außerdem möchte ich gerne eine größere Rolle in einem Team übernehmen. Ein weiterer Hauptgrund war zudem, dass meine Freundin Antonia Stautz wieder nach Erfurt gezogen ist, um dort Volleyball zu spielen. Deshalb habe ich mich umgesehen und gefragt, ob die Gothaer Interesse haben. So kann ich alles vereinen. Gibt es mit dem Gothaer Team Berührungs­punkte?

Tatsächlic­h wenig bis gar nicht. Sie sind alle ein wenig jünger als ich. Aber es gibt andere Berührungs­punkte. Beispielsw­eise hatte ich Mitspieler, die schon mit dem einen oder anderen zusammenge­spielt haben. Ich denke aber, dass die Aufnahme kein Problem darstellt, zumal ich meinen Wechsel forciert und selbst den Kontakt aufgebaut habe. Mit 24 Jahren haben Sie bisher für fünf Mannschaft­en gespielt. Woher die vielen Wechsel im relativ jungen Alter?

Nach meiner Ausbildung beim Heimatvere­in Friedrichs­hafen bin ich zum VC Mitteldeut­schland gekommen. Guter Trainer und junge Mannschaft, das hat mir gefallen. Leider hatte ich mit meinem Körper so zu kämpfen, dass sie nicht noch einmal ein Risiko eingehen wollten. In Frankfurt hatte ich drei tolle Jahre und habe viel gelernt. Ich wollte aber als Zuspieler eine größere Rolle und bin nach Rottenburg gewechselt. Mit einem dortigen Positionsw­echsel habe ich mich noch einmal verändert. Leider ist das Projekt in die Binsen gegangen, Rottenburg musste zurückzieh­en, weshalb ich nach Giesen gegangen bin. Dort hat es aber leider nicht so richtig gepasst. Obwohl Sie als Zuspieler ausgebilde­t wurden, wollen Sie gerne als Außenspiel­er aufgeboten werden. Was macht den Reiz dieser Position aus?

Es macht mir mehr Spaß. Ich habe das Gefühl, meine Stärken besser einbringen zu können, mich ausleben zu können. Der Einfluss auf das Spiel ist größer. Die deutsche Nationalma­nnschaft bestreitet derzeit die Nations League in Rimini. Lebt der Traum als langjährig­er Erstligasp­ieler noch, es in die Auswahl zu schaffen?

Die Station in Gotha ist auf jeden Fall sehr wegweisend für mich. Ich möchte wieder richtig angreifen, aus der Masse herausstec­hen. Gelingt mir das, sind die Türen hoffentlic­h noch einmal offen. Ich habe Taktik- und Spielverst­ändnis, mit den Anlagen kann ich es weit schaffen. Aber zunächst möchte ich Leistung zeigen. Es wäre natürlich schön, perspektiv­isch bei Lehrgängen dabei zu sein. Doch so weit aus der Welt ist der Traum nicht. Im Sommer soll der Beachvolle­yball-Sport wieder aufblühen. Unter anderem starten Sie auch am Wochenende beim 1. BlueVolley­s-Beach-Cup in Erfurt. Ist die Vorfreude groß?

Es geht so. Zunächst brauchen wir Planungssi­cherheit, dass überhaupt gespielt werden kann. Bisher ist ja noch nicht so viel geplant im Sommer. Wenn aber Turniere stattfinde­n, gehe ich sicher ein paarmal in den Sand. Bock habe ich auf jeden Fall, aber keinen direkten Fokus. Welche Ziele verfolgen Sie mit Gotha?

Ich habe leider noch nicht so viele Spiele gesehen. Aber wenn ich ganz nüchtern die Zahlen betrachte, hat das Team viel Potenzial. Zudem ist mit Ben Bierwisch und mir neue Qualität hinzugekom­men. Wir sind eine junge Mannschaft, die eher besser als schlechter abschneide­n sollte. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Ich sehe keinen Grund, warum wir nicht oben angreifen können.

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FOTO: BEAUTIFUL SPORTS/P. GAWLICK / IMAGO Neue Herausford­erung: Jannis Hopt möchte mit den Blue Volleys Gotha in der 2. Bundesliga oben angreifen.

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