Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Sinéad O’Connor: „Prince hat mich attackiert“

In ihren Memoiren erinnert sich die Sängerin an die Nacht, in der sie vor einer Pop-Ikone flüchtete

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Die Ballade „Nothing Compares 2 U“war einer der größten Hits des Jahres 1990 und machte eine junge Frau mit großen, traurigen Augen und kahl rasiertem Schädel über Nacht zum Star: die Irin Sinéad O’Connor. Geschriebe­n hatte den Song Prince – doch obwohl beide von dem Erfolg profitiert­en, hatten sie eine tiefe Abneigung voreinande­r.

In ihren Memoiren „Erinnerung­en“, die jetzt erschienen sind, beschreibt sie die erste Begegnung. Neun Monate nach Erscheinen der

Single ließ der 2016 gestorbene Superstar sie laut ihrer Erzählung mit einer Limousine abholen, in seine Villa in den Hollywood Hills bringen und erwartete sie in der Küche. „Er trug alles Make-up, das Boy George jemals in seinem Gesicht hatte“, schreibt sie. Plötzlich sei er sehr ärgerlich geworden und habe sein Glas vom Tisch gefegt. Er habe sich über die Sprache aufgeregt, die sie in Interviews verwendete. Schließlic­h habe er sie mit einem Kissen geschlagen, in dem ein harter Gegenstand versteckt gewesen sei, und sie verfolgt, als sie flüchtete. Erst als sie an einem Nachbarhau­s klingelte, habe sie sich retten können. „Er mochte es nicht, wenn jemand seine Songs coverte“, erklärt sie der „Times“die Wut. „Außerdem hatte er diese ganzen weiblichen Schützling­e. Und er war ärgerlich, dass ich keiner von ihnen war.“

Vier Mal war die Vierfachmu­tter verheirate­t. Heute lebt die 54-Jährige allein in einem Landhaus bei Dublin. Nach einem Nervenzusa­mmenbruch, Suizidvers­uchen und Klinikaufe­nthalten konvertier­te sie 2018 zum Islam und trägt einen Hidschab. Im Rückblick auf ihr bisheriges Leben sagt sie: „Du ahnst nicht, wie abenteuerl­ich es ist, bist du zu alt bist.“ ost

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FOTO: PA/ PIXSELL Sinéad O'Connor: Jetzt schreibt sie auch noch.

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