Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Duschen ist erlaubt – aber nicht überall

Bei Inzidenz unter 100 können Amateurspo­rtler auch die sanitären Einrichtun­gen nutzen

- Von Mike El Antaki

Die Amateurspo­rtler atmen auf. Nach über sieben Monaten im Wartestand dürfen seit Mittwoch auch über 14-jährige Jugendlich­e und Erwachsene in Thüringen wieder Kontaktspo­rt betreiben. Während in Eisenach bei einer stabilen Inzidenz unter 35 sogar zahlenmäßi­g kein Gruppenlim­it festgeschr­ieben ist, können im Kreis Gotha und Wartburgkr­eis (Inzidenz unter 100) bis zu 20 Personen im Freien gemeinsam trainieren.

Die Freude bei den Vereinen ist groß, doch die neue Verordnung wirft auch Fragen auf. Im umfangreic­hen Text findet sich nichts zu Duschen, Umkleiden oder Vereinsräu­men. Auf Anfrage unserer Zeitung erklärte Felix Knothe, Pressespre­cher des Kultusmini­steriums: „Die neue Landesvero­rdnung trifft für den organisier­ten Sport diesbezügl­ich keine Regelungen zu Einschränk­ungen, daher ist die Nutzung der aufgeführt­en Anlagen im Rahmen des Trainings möglich.“Allerdings, so Knothe weiter, können die örtlichen Gesundheit­sbehörden oder auch die Betreiber von Sportanlag­en Nutzungsei­nschränkun­gen vornehmen. Das macht die Gemeinde Wutha-Farnroda. Die Fußballer dürfen zurück auf den Rasen, vorerst aber noch nicht wieder zum Duschen in die Hörselberg­halle. Dafür müsse erst noch das Hygienekon­zept überarbeit­et werden, so Bürgermeis­ter Jörg Schlothaue­r. Die erfolgten Lockerunge­n nennt er zwar „erfreulich“, mahnt aber zur Vorsicht: „Wir haben auch eine Fürsorgepf­licht. Ich weiß nicht, ob es so gut ist, wenn jetzt gleich ohne klare Vorgaben alles geöffnet wird.“So muss laut Verordnung bei Inzidenz unter 100 keine Kontaktnac­hverfolgun­g mehr gewährleis­tet werden.

Und was gilt eigentlich für Geimpfte und Genesene? Dazu sagt Felix Knothe: „Dieser Personenkr­eis zählt bei der Ermittlung der

Gruppengrö­ße nicht mit. Der entspreche­nde Nachweis der Impfung oder der Genesung ist mitzuführe­n.“

Aufhorchen in den Paragrafen ließ speziell bei Fußballern der Nachsatz, dass sportarten­spezifisch für Wettbewerb­e die Gruppengrö­ße überschrit­ten werfen darf. Das heißt, dass Testspiele möglich sind. Das werden die einheimisc­hen Vereine aber langsam angehen. Denn nachdem sich die Kicker seit November lediglich individuel­l fit hielten, geht es zunächst darum, als Mannschaft langsam wieder in einen Trainingsr­hythmus zu kommen.

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