Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Fast alle über 70 einmal geimpft
Ältere Thüringer Impfwillige müssen nur noch in Einzelfällen warten
Fast alle älteren Thüringer, die sich eine Corona-Impfung geben lassen wollten, haben nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums inzwischen mindestens ihre Erstimpfung erhalten. „Laut den uns vorliegenden Informationen ist der Großteil der impfwilligen über
70-Jährigen geimpft“, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Das gleiche treffe auf die über
80-Jährigen zu. Nur in Einzelfällen dürften Menschen, die 70 Jahre oder älter seien, in Thüringen noch auf Impftermine bei ihren Hausärzten warten.
Menschen im Alter von über 80 Jahren gehörten zur ersten Gruppe, die in Deutschland gegen Covid-19 immunisiert werden konnte. Teilweise waren dafür mobile Impfteams in Alten- und Pflegeheimen unterwegs. Männer und Frauen, die älter als 70, aber noch nicht 80 Jahre alt waren, zählten zur Priorisierungsgruppe zwei. Aktuell werden bereits Menschen mit der Priorität drei geimpft. Und am heutigen Montag fällt die Impfpriorisierung komplett weg.
Das Ministerium stützt sich für seine Einschätzung auf eine Hochrechnung, weil es keine genaue Übersicht dazu gibt, wie viele über 70-Jährige und über 80-Jährige in Thüringen gegen Covid-19 geimpft worden sind. „Wir haben nur die detaillierten Zahlen aus den Impfstellen und -zentren, die von der KVT betrieben werden, und von den mobilen Teams“, sagte der Sprecher. Die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT) organisiert die Immunisierungen in den Impfstellen und -zentren in Thüringen. Die niedergelassenen Ärzte müssten bei Corona-Impfungen nur erheben, ob die geimpfte Person unter 60 oder über 60 Jahre alt ist. Lege man die Daten aber mit der durch Umfragen ermittelten Impfbereitschaft übereinander, komme man zum genannten Ergebnis. Nach den Zahlen aus dem Thüringer Online-Sozialstrukturatlas lebten Ende 2019 etwa 170.000 Menschen im Alter von über 80 Jahren und etwa 200.000 weitere über 70 im Freistaat.