Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Alltag kehrt langsam in Pflegeheimen zurück
Beschwerden von Angehörigen über Besuchsregeln halten an
Nach monatelangen Einschränkungen wegen der CoronaPandemie normalisiert sich das Leben in den Thüringer Pflegeheimen allmählich. „Wir fangen langsam an zu lockern“, sagte der Geschäftsführer des katholischen Deutschordenshauses in Erfurt, Thomas Theisinger. Auch in anderen Einrichtungen kommen Senioren beispielsweise wieder zu gemeinsamen Kaffeenachmittagen zusammen, feiern gemeinsame Gottesdienste oder treffen sich zu Stammtischen. Wohnbereichsübergreifende Angebote sind in den Thüringer Pflegeheimen bereits seit April wieder möglich.
Einschränkungen gibt es teilweise noch bei Besuchen, wie der Landesseniorenrat beobachtet hat. „Da gibt es nach wie vor Beschwerden von Angehörigen“, sagte dessen Vorsitzende Hannelore Hauschild.
In Thüringen leben rund 25.000 Pflegebedürftige in rund 500 Seniorenheimen.
Logistisch hätten die Heime mit der Registrierung von Besuchern, der Kontrolle ihrer Impfausweise und dem Testen von nicht vollständig Geimpften allerdings einen erhöhten Aufwand, sagt Benkenstein, die Landesvorsitzende des Dachverbands privater Pflegeanbieter (bpa) ist. Zudem seien für Angebote wie etwa ein Orchesterauftritt im Heim die Genehmigungen des Gesundheitsamtes erforderlich. In Thüringen ist die Corona-Testpflicht für vollständig geimpfte Besucher von Bewohnern, die ebenfalls zwei Impfungen hinter sich haben, bereits Anfang Mai weggefallen. Seitdem gilt auch, dass Pflegebedürftige ab einem Inzidenzwert von 100 einen täglich wechselnden Besucher empfangen dürfen. Ab einem Wert von 200 darf die Besuchsperson nur wöchentlich wechseln. Die meisten Landkreise und kreisfreien Städte liegen seit Tagen unter dem Wert von 100.