Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Klartext - Leser haben das Wort
Zum Thema Impfung für Kinder und Jugendliche gibt dieser Leser zu bedenken:
Ich lese in der TLZ, dass die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx, – im Unterschied zur Ständigen Impfkommission – ein Impfangebot für Kinder und Jugendliche befürwortet. Das stärkste Argument, 12- bis 15-Jährige impfen zu lassen, sei, „dass sie auch selbstnatürlich einen Schutz haben möchten“.
Ist dies tatsächlich ein starkes Argument? Soll ich auf dieser Basis meinem Enkel empfehlen, sich impfen zu lassen? Kennen die Kinder und Jugendlichen die Unterschiede zwischen konventionellen und gentechnischen Impfstoffen? Wissen sie, inwieweit gentechnische Impfstoffe bisher in der Humanmedizin eingesetzt wurden? Kennen sie die übliche Dauer der Entwicklung von Impfstoffen und die Konsequenzen einer Verkürzung des Zulassungsverfahrens? Sind sie sich über den Unterschied von klinischer und steriler Immunität im Klaren und darüber, ob es mit einer nur klinischen Immunität des Einzelnen überhaupt zu einer Herdenimmunität kommen kann? Sind sie über die Risiken von Langzeitfolgen aufgeklärt und darüber, ob diese Risiken aus der Perspektive eines Jugendlichen möglicherweise anders als aus der Perspektive eines Risikopatienten zu bewerten sind?
Bei einer Impfung handelt es sich schließlich um einen medizinischen Eingriff, da werden keine Bonbons verteilt, wie der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, sagte.
Thomas Staemmler, Eisenach