Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Schwimmen nach Herzenslust
Gelungener Start im Gleisdreieck Waltershausen. Verein sorgt für Feinschliff in Wölfis
Ines Müller und Inge Weller genießen das Schwimmen wieder in vollen Zügen. Im Freibad Gleisdreieck Waltershausen ziehen sie Bahn um Bahn im 24 Grad warmen Wasser, durch Solaranlage und schwarze Schläuche auf dem Dach vorgeheizt. „Ich komme seit Jahren täglich hierher. Schwimmen ist meine Lieblingsbeschäftigung“, sagt die 84-jährige Inge Weller. „Wir haben lange darauf gewartet, dass die Badesaison beginnt.“
Am Samstag, 5. Juni, erfolgte im Gleisdreieck, der wegen Corona verspätete Start, ebenso im Tabbs Bad Tabarz, am Tag darauf in Finsterbergen und Wölfis. Der erste Badegast im Gleisdreieck war der elfjährige Julian. „Ich habe mich sehr darauf gefreut, dass ich wieder mit Freunden ins Bad gehen kann“, sagt der Junge.
Die ganze vergangene Woche hätten Freibad-Fans angerufen oder am Zaun geäugt, berichtet Schwimmmeister Sebastian Spelda. Der Start sei kurzfristig erfolgt. „Wir wussten am Montag noch gar nicht, ob es geht.“
Mit Bekanntgabe der neuen Corona-Verordnung habe es Dienstagnachmittag geheißen: Ab Samstag geht’s los.
In einer Blitzaktion habe dann das Team um Daniel Glaser, er ist seit dem 1. April Leiter des Freizeitzentrums, alles hergerichtet. Noch ist nicht alles möglich. Den Wunsch der Jungen, ihnen den Bombenteppich fürs Springen vom Drei-MeterTurm zu geben, kann Spelda nicht erfüllen. „Wir müssen Abstand halten“, erklärt der Schwimmmeister den Kindern. Bis zu 850 Gäste dürfen gleichzeitig ins Gleisdreieck.
In der Badesaison des ersten Corona-Jahrs hatte das Limit bei 300 gelegen. Das hatte an heißen Tagen zu stundenlangen Warteschlangen vorm Eingang und zu Unmut bei den Gästen geführt.
Mit 850 Gästen lasse es sich jetzt fast schon wie im Normalbetrieb arbeiten, findet Spelda im Gespräch mit dieser Zeitung. Dann liegt die Obergrenze bei 1300 Besuchern. 2020 waren es insgesamt derer 17.000; Spelda: „Sonst sind es doppelt so viele.“
In Wölfis haben Mitglieder des Freibad-Fördervereins am Samstag letzte Hand angelegt und Blumen gepflanzt. „Das ist unser zweiter Arbeitseinsatz“, sagt Vereinsvorsitzender Sebastian Fischer. Beim ersten waren Winterschäden beseitigt, das Becken ausgebessert und gestrichen worden. „Heute machen wir den Feinschliff.“Für den Blumenschmuck hat der Verein 300 Euro ausgegeben. Er unterstützt Schwimmmeister Mirko Hein auch während der Saison, stellt sechs Rettungsschwimmer. Sie sorgen mit dafür, dass täglich der Badebetrieb mit 350 Besuchern zeitgleich aufrechterhalten werden kann.