Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Habeck sieht „Fehler“und „Unzulänglichkeiten“
Berlin.
Sie hatten auf eine kleine Sensation gehofft, doch daraus wurde nichts. Nach der Wahl in Sachsen-Anhalt stehen die Grünen in dem Bundesland nur wenig stärker da als vor fünf Jahren. Co-Parteichef Robert Habeck zeigte sich am Montag enttäuscht darüber, dass die Gewinne nicht größer ausfielen. In der Partei habe es „natürlich Hoffnungen und Erwartungen“gegeben, dass die Grünen ein besseres Ergebnis holen würden, sagte Habeck. Umfragen hatten die Grünen zwischenzeitlich bei zwölf Prozent gesehen, am Ende wurden es 5,9.
Habeck nannte mehrere Gründe für das schwache Abschneiden. Die CDU mit Ministerpräsident Reiner Haseloff habe von einem Amtsinhaberbonus profitiert, sagte er, wie schon die Regierungschefs von Thüringen, Brandenburg und Sachsen in den Wahlkämpfen 2019.
Kein Rückenwind aus Berlin
Doch auch das Agieren seiner eigenen Partei hat laut dem Grünen-Chef zum Ergebnis beigetragen. Die letzten drei Wochen seien „vielleicht kein Rückenwind“für die Wahlkämpfer und Wahlkämpferinweil
Ernüchterndes Ergebnis: Grünen-Chef Robert Habeck.
nen gewesen, räumte Habeck ein. Es habe „Unzulänglichkeiten und kleine Fehler“gegeben.
Zuletzt hatte es für die Grünen unter anderem Negativschlagzeilen wegen Unstimmigkeiten im Lebenslauf von Co-Parteichefin und Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock gegeben. Zudem kam die Partei in der Debatte über höhere Benzinpreise im Zuge der Klimaschutzbemühungen schlecht weg.