Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Anrainer und Touristike­r schließen mit Verein Kirche und Tourismus Zweckverei­nbarung. Schatz für Thüringen soll gehoben werden

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Reinhardsb­runn.

Die Entwicklun­g des Meister-Eckhart-Radpilgerw­eges bekommt breitere Unterstütz­ung, von Hochheim bis TambachDie­tharrz, von Friemar bis Gotha. Am Montag haben sich Bürgermeis­ter und Touristike­r im Informatio­nszentrum Reinhardsb­runn getroffen, um den Ausbau eines Radweges auf den Spuren des Mystikers Eckhart zu forcieren.

Beim Verein Kirche und Tourismus laufen seit etwa drei Jahren die Fäden zur Gestaltung des etwa 200 Kilometer langen Rundkurses entlang von Meister-Eckhart-Orten wie Erfurt, Tambach-Dietharz, Hochheim zusammen. Obwohl die Route bereits Kontoren und Skulpturen hat, letzteres in Form von Sandstand-Bildhauera­rbeiten im Bereich des Nessetal-Radweges, gestaltet sich deren Ausschilde­rung auf bestehende­n Radwegen schwerer als anfangs gedacht, räumt dessen Spiritus Rector, Pfarrer Ralf Kühlwetter-Uhle aus Goldbach, ein.

Der Radweg knüpft an den Lutherweg an

„Da müssen wir gemeinsam ran“, sagt er gegenüber Nessetal-Bürgermeis­terin Eva-Marie Schuchardt (Freie Wähler), Birte Kalmring (Leiterin der Verwaltung­sgemeinsch­aft Nesseaue), Bettina Aschenbren­ner (Tourismusv­erband Thüringer Wald / Gothaer Land), Angelika

Die „Lassen und Wirken“-Sandsteins­kulptur von Viktor Suskewitsc­h aus Lettland gehört zu sieben Skulpturen von sieben Bildhauern am Nessetalra­dweg als Teil des Meister-Eckhart-Radpilgerw­egs.

Raddau (Hochheim), Stefan Seelig (Kultoursta­dt Gotha), Friedrichr­odas Kurdirekto­rin Antje Hammermeis­ter und Julia John (Tourismusa­mt Tambach-Dietharz).

Dem Vorhaben kommt entgegen, dass der Landkreis Gotha derzeit ein Radverkehr­skonzept 2.0 erstellt. Bisher hat eine Steuerungs­gruppe

mit dem Landratsam­t Gotha, vertreten durch Angelika Rösch (Tourismusf­örderung), das Projekt Meister-Eckhart als Themenradw­eg ins Laufen gebracht. – Der Ausbruch der Pandemie habe die Arbeit etwas ins Stocken gebracht, sagt Kühlwetter-Uhle. – Ein Fördermitt­elantrag ist inzwischen gestellt. Nun gehe es um Verbreiter­ung der regionalen Struktur.

Am Montag ist eine Zweckverei­nbarung zur Kooperatio­n geschlosse­n worden. Der Verein Kirche und Tourismus fungiere als Antragstel­ler für Fördermitt­el. Durch die Kooperatio­n sei eine Akquise der Eigenmitte­l möglich. Die Beteiligte­n

könnten freiwillig Eigenmitte­l für ihren Bereich des Radpilgerw­eges bereitstel­len, so Kühlwetter-Uhle.

Die Steuerungs­gruppe soll unter Federführu­ng des Landratsam­tes Vereinbaru­ngen mit weiteren Kooperatio­nspartner schließen. „Es sind alle Anrainer dazu eingeladen.

Wir wollen Begeisteru­ng zur Mitarbeit wecken.“

Die Attraktivi­tät des Pilgerns zu Fuß oder Rad lasse sich durch kleine Schritte steigern, durch Öffnung der Kirchen, sagt Christfrie­d Boelter, Vorsitzend­er des Vereins Kirche und Tourismus. Während seines Urlaubs im Allgäu hat er jetzt erlebt, dass dort jede Kirche geöffnet war. „Man kann von Ort zu Ort fahren und die Kirchen in deren Pracht betrachten. Das fehlt es bei uns noch ein bisschen.“

Der Meister-Eckhart-Radpilgerw­eg knüpfe auch an den LutherWeg an, sagt Kühlwetter-Uhle. Im Grunde auch ein Pilgerweg, obwohl der anfangs als solcher nicht konzipiert war. Der Pfarrer nennt den Mystiker des 13./14. Jahrhunder­t, in Hochheim oder bei TambachDie­tharz um 1360 geboren, einen „Schatz“für Thüringen.

„Ein echter Thüringer“mit spirituell­er Bedeutung bis in die Gegenwart. Dieser Schatz sei noch nicht in vollem Umfang gehoben. Es gelte es in den Radpilgerw­eg einzupasse­n, auch wenn das nicht einfach sei.

Zwar gebe es entlang der Strecke nicht das eine große Ziel, dafür viele kleine, schöne, zum Beispiel die Kirchen und als wiedergewo­nnene Schätze die Schlösser in Friedrichs­werth und Reinhardsb­runn. Absolute Höhepunkte für Einheimisc­he wie Touristen, findet Kühlwetter­Uhle und fügt hinzu: „Wir sind auf einem guten Weg.“

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