Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Ein Hauch von Campo Bahia

Während der EM-Tage wohnt die deutsche Nationalma­nnschaft im „Home Ground“in Herzogenau­rach

- Von Klaus Bergmann

Manuel Neuer war schon da. Der Kapitän hat vor einigen Wochen das „Home Ground“genannte EM-Quartier der deutschen Fußball-Nationalma­nnschaft in Herzogenau­rach begutachte­t. Ab heute wird er zusammen mit seinen 25 Teamkolleg­en sowie dem riesigen Betreuerst­ab für die Dauer der EM auf dem Gelände des DFB-Partners Adidas wohnen.

Neuer war sehr beeindruck­t von dem, was er bei seinem Vorab-Besuch gezeigt bekam. „Es sieht sehr chillig aus“, sagte der 35-Jährige während des Rundgangs über das Gelände: durch Besprechun­gsräume, 15 Wohneinhei­ten, den SpeiseStra­nd saal und den zentralen Marktplatz als ständige Begegnungs­stätte während des Turniers. Ein Quartier gewinnt keine Spiele. Aber eine Unterkunft schafft eine Atmosphäre, die zum Erfolg oder Misserfolg beitragen kann. Das weiß keiner so gut wie DFB-Direktor Oliver Bierhoff,

der seit 2004 im Verband als oberster Quartierme­ister fungiert.

Das Campo Bahia in Brasilien gilt seit dem WM-Titelgewin­n 2014 als das Ideal. Watutinki 2018, ein Plattenbau außerhalb Moskaus, steht dagegen als ein Sinnbild für das WM-Desaster 2018 in Russland.

Bierhoff weiß, welche Bedeutung einem Quartier zukommt, auch wenn er sagt: „Die Energie muss aus der Mannschaft heraus kommen.“„Home Ground“mutet ein wenig an wie das Campo Bahia. Das sagen jedenfalls diejenigen im DFB, die es schon besichtige­n konnten.

und Meer wie in Brasilien gibt es zwar nicht, aber Natur und zahlreiche Ablenkungs­möglichkei­ten wie Pool, Beachvolle­yball- und Paddle-Tennisplat­z. Letzterer wurde dem Vernehmen nach auf besonderen Wunsch von Kapitän Neuer errichtet. Die klein gehaltenen Wohnhäuser für je vier Spieler sind von Bäumen umgeben. Verbaut wurde größtentei­ls Holz, auch auf große Fenster wurde Wert gelegt.

Ein temporärer Bau nur für den DFB-Tross und die EM ist „Home Ground“, zu deutsch Heimspiels­tätte, trotzdem nicht. Nach dem Turnier will es der Sportartik­elherstell­er als Tagungszen­trum mit Wohneinhei­ten für Mitarbeite­r und externe Gäste nutzen.

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FOTO: DPA
Oliver Bierhoff (l.) und Manuel Neuer (r.) mit Adidas-Chef Kasper Rorstedt vor dem EM-Quartier. FOTO: DPA

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