Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Prominente Zuschauer: Von Ibrahimovic bis Ramos
Einige Fußballstars werden bei der EM fehlen, weil sich ihr Team nicht qualifizierte, der Trainer sie nicht nominierte oder sie verletzt sind
Düsseldorf. Als Bühne braucht Erling Haaland diese Euro eigentlich nicht. Der Stürmer von Borussia Dortmund ist einer der begehrtesten Spieler in ganz Europa. Bei der Fußball-EM nur zuschauen zu müssen, sorgt beim Norweger für Frust. Während Haaland noch auf sein erstes großes Turnier warten muss, bleibt Weltstars wie Sergio Ramos
(35) oder Zlatan Ibrahimovic (39) die Chance auf einen großen Abgang verwehrt. Wir stellen die prominentesten Fehlenden der EM vor.
Erling Haaland (20 Jahre/Norwegen): Nach den Marktwerten des Portals transfermarkt.de ist der BVB-Stürmer der größte Star, der bei dieser Eurozuschauen muss. Mit 110 Millionen Euro ist Haaland dort der drittwertvollste Spieler nach dem Franzosen Kylian Mbappé (160) und dem Engländer Harry Kane (120). Doch trotz Haaland verpasste Norwegen die erste EMTeilnahme seit 2000. „Ich bin richtig sauer. Wir hatten die Möglichkeit, aber das war einfach nicht gut genug“, sagte er. Mancher TV-Experte ging aber auch mit Haaland kritisch um. „Es wurde viel dafür gelobt, wie emotional er bei Dortmund ist, wenn es nicht läuft“, sagte der langjährige Nationalmannschaftskapitän John Arne Riise:
Zlatan Ibrahimovic (39/Schweden): Als der Altstar Anfang des Jahres seine Rückkehr in die schwedische Nationalmannschaft verkündete, jubelten nicht nur die Fans in der Heimat. Ibrahimovic ist einer der weltweit bekanntesten und polarisierendsten Spieler. Das Hackentor 2004 gegen Italien war eines der schönsten der EM-Geschichte. Mit zwei Assists bei den ersten beiden Einsätzen seit der EM
2016 führte sich der fast 40-Jährige im Frühjahr auch gut wieder ein. Doch dann stoppte ihn eine Knieverletzung. „Natürlich ist es traurig. Besonders für Zlatan, aber auch für uns“, sagte Trainer Janne Andersson. Und für viele Fans europaweit.
Sergio Ramos (35/Spanien): Der Plan klang reizvoll: Bei der EM auf großer Bühne hätte Sergio Ramos zum Rekordnationalspieler werden können. Weltweit. 180 Einsätze hat der eisenharte Abwehrspieler von Real Madrid absolviert, der ägyptische Rekordhalter Ahmed Hassan kommt auf 184. Doch Spanien Nationaltrainer Luis Enrique hat keine Verwendung für den zuletzt oft verletzten Ramos und nominierte ihn nicht. Wie auch sonst keinen RealSpieler. Er habe sich die Entscheidung schwer gemacht, sagte Enrique, „aber ich muss machen, was für das Team am besten ist“.
Ansu Fati (18/Spanien): Für manche ist er nicht weniger als ein Jahrhunderttalent. Als Ansu Fati im Spätsommer damals noch 17-jährig beim FC Barcelona auf die große Fußball-Bühne schoss, sorgte er schnell für Aufsehen. Alle 76 Minuten
war er in der spanischen Liga, der Champions League oder für das Nationalteam an einem Tor beteiligt. Für Spanien ist er auch als jüngster Torschütze verewigt. Doch im November zog sich Fati einen Meniskuseinriss zu.
Virgil van Dijk (29/Niederlande): Lange wollte es Virgil van Dijk nicht wahrhaben. Er hoffte, nach dem Kreuzbandriss im Oktober doch bei der Europameisterschaft dabei sein zu können. Immerhin wäre es für „Europas Fußballer des Jahres“von
2019 mit schon 29 das erste große Turnier mit den Niederlanden. Doch am Ende behielt sein Liverpooler Clubcoach Jürgen Klopp recht, der das Vorhaben gleich als illusorisch abgetan hatte.