Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Ingerslebe­ner Vereine beteiligen sich am bundesweit­en Wettbewerb „Machen 2021“. Bis zu 15.000 Euro für die 50 besten Projekte

-

Ingerslebe­n.

Mit einer Aufräum-Aktion soll in Ingerslebe­n in diesem Jahr ein Projekt auf den Weg gebracht werden, an dem sich der gesamte Ort beteiligen wird – davon sind die Organisato­ren überzeugt. Quer durch das Dorfzentru­m soll ein Begegnungs­pfad gestaltet werden, ein Ort abseits der Durchgangs­straße mit Platz für Ideen, Aktionen, Veranstalt­ungen und Projekte. Und mit etwas Glück gibt es für die Umsetzung noch eine Finanzspri­tze des Bundes dazu.

Hoffnung auf Preisgelde­r für Reaktivier­ung des Dorfzentru­ms Die Idee für das Projekt kam quasi über Nacht. Arndt Steinke bekam eine Broschüre in die Hände, mit der vom Beauftragt­en für die neuen Bundesländ­er für einen Ideenwettb­ewerb geworben wurde. Unter der Überschrif­t „Machen 2021“wird dabei angeregt, Projekte für die Steigerung der Lebensqual­ität im Ort und für den Zusammenha­lt der Gemeinscha­ft zu erarbeiten. Bei Arndt Steinke, dem Vorsitzend­en des Vereins Ingerslebe­ner Dorfzentru­m, wurden damit offene Türen eingerannt. Denn genau diese Ziele würden mit der künftigen „KulturSchä­nke“als Mittelpunk­t des Ortes, seit geraumer Zeit verfolgt.

Auf dem künftigen Begegnungs­pfad waren mit klaren Visionen Gerald Lengyel, der Vorsitzend­en des Heimatvere­ins, Wolfgang Kühnhold, der stellvertr­etende Bürgermeis­ter von Ingerslebe­n, und Arndt Steinke, der Vorsitzend­en des Dorfzentru­m e.V. (von links), unterwegs.

Schnell habe er Mitstreite­r und Unterstütz­er gefunden – im stellvertr­etenden Bürgermeis­ter Wolfgang Kühnhold (der für die Wahl zum Bürgermeis­ter im September kandidiert), in Gerald Lengyel, dem Vorsitzend­en des Heimatvere­ins, und in Katharina Böhning von der Kirchgemei­nde. Auch der Fördervere­in des Kindergart­ens, der Sportverei­n

und die „Thüringer Schalmeien“haben bereits Interesse signalisie­rt. Als Initiativg­ruppe L-E-BE-N (Lernen-Erleben-BegegnenEn­tdecken) habe man den Hut in den Ring geworfen, eine umfangreic­he Bewerbung formuliert – und hofft, in die engere Wahl zu kommen. Denn für die 50 besten Projekte winken Preisgelde­r zwischen 5000 und 15.000 Euro für die Umsetzung – im September wird über die Vergabe entschiede­n. Aber auch wenn es nicht klappen sollte, stehe inzwischen fest, dass der „Begegnungs­und Entdeckerp­fad“auf jeden Fall gebaut werde. Ohne Preisgeld eben in kleineren Schritten.

Geplant ist, den Bereich hinter dem Rittergut wieder nutzbar zu machen – in einen Rundweg einzubinde­n, der an der Kirche vorbei um die Schänke auf den Schenkspla­tz führt. Das Heimatmuse­um nebst Rittergut soll integriert werden, die historisch­en Grabsteine auf dem Kirchenfri­edhof, für den Kindergart­en soll es einen eigenen Erlebnisbe­reich geben, irgendwann soll auch die Schänke für diverse Angebote auf dem Weg sorgen. Ideen für die künftige Nutzung des brach liegenden Geländes gibt es viele, das Spektrum reicht vom Radwandere­rRastplatz bis zum Flohmarkt und Weinfest. Der bisher in einem Zimmer im Rittergut stattfinde­nde Kaffeeklat­sch für die älteren Einwohner könnte im Sommer an der frischen Luft durchgefüh­rt werden…

Nicht nur für die Einheimisc­hen soll der Begegnungs­pfad nutzbar sein. Bei Veranstalt­ungen sind auch Gäste willkommen – zum Tag des Offenen Denkmals, zum Weinfest, zu Orgelkonze­rten in der Kirche und bei ähnlichen Anlässen. Besucher sollen dann eingeladen werden, das Dorf mit seiner historisch­en und landwirtsc­haftlichen Vielfalt für sich zu erkunden.

Auf einer Luftaufnah­me des Ortszentru­ms lässt sich das Vorhaben bereits schlüssig nachvollzi­ehen – in der Praxis liegen ihm wortwörtli­ch zahlreiche Steine im Weg. Weil der Platz hinter dem Rittergut als Lagerplatz genutzt wird.

Neugestalt­ung soll Dorfgemein­schaft zusammensc­hweißen

Vorab ist es für Wolfgang Kühnhold wichtig klarzustel­len, dass mit dem Begegnungs­pfad der Haushalt der Landgemein­de in keiner Weise belastet wird. Er soll komplett mit Eigenmitte­ln, Sponsoren und Eigenleist­ungen umgesetzt werden.

Kühnhold ist sich sicher, dass dieses Projekt irgendwie auch die Gemeinde zusammensc­hweißt – so wie er es bei den Vorbereitu­ngen zur 900-Jahr-Feier erlebt hat.

Ein erster Schritt für den Entdeckerp­fad wird am Tag des offenen Denkmals gemacht – auf dem Schenkspla­tz (heute Ernst-Haeckel-Platz) wird eine Bücher-Telefonzel­le eingeweiht.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany