Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Ehemalige Mimi-K.-Betreiber renovieren die Rennbahn-Gaststätte auf dem Boxberg. Sie starten dieses Jahr mit Biergarten und Zelt
Boxberg.
Sie kann schon wieder lachen. Ihm fällt das oft noch schwer. Yvonne (43) und Maik Kästner (45) aus Gotha hat die Corona-Krise wie so viele andere Gastronomen schwer getroffen. Nach nur vier Jahren haben sie im September 2020 ihr Herzstück, wie sie es nennen, das Bistro Mimi K. in Gothas Innenstadt, aufgeben müssen. „Uns war schnell klar geworden, dass dieses kleine Lokal angesichts der Situation keine Zukunft hat. Irgendwie wussten wir, dass die Corona-Pandemie so bald nicht vorbei sein würde. Der zweite Lockdown ab November, der nun so lange gedauert hat, gab uns Recht“, sagt Yvonne Kästner. einhalten und trotzdem noch wirtschaftlich arbeiten zu können.
„Dem Eigentümer der Rennbahn-Gaststätte auf dem Boxberg, mit dem wir ins Gespräch gekommen sind, hat unser Konzept gefallen. Und er glaubt an uns und unsere Idee, auch wenn sich angesichts der Pandemie-Situation kaum etwas planen lässt“, sagt die 43-Jährige. Ende Januar jedenfalls konnte sie mit ihrem Mann beginnen, die Rennbahn-Gaststätte zu renovieren, die als Familienbetrieb gepachtet geführt werden soll.
„Es gibt sehr viel zu tun, aber auch auf diesem Weg sind wir nicht allein. Unsere Familie unterstützt uns weiterhin, und viele Freunde helfen mit ihrer Hände Arbeit“, freut es Yvonne Kästner. „Ein Lieferant hat uns ein Rosenbeet und das Dach für unseren neuen Außentresen spendiert“, nennt sie ein weiteres Beispiel.
Bauhaus-Elemente werden wieder sichtbar gemacht
Die Kästners sind begeistert von dem Gebäude, das 1920 zunächst als Flachbau errichtet und später nach einem Entwurf des Gothaer Architekten Bruno Tamme vollendet worden war. Er hat unter anderem auch das heutige MosesKaufhaus in Gotha konzipiert. „Wir freuen uns, noch etliche BauhausElemente entdeckt zu haben, die wir wieder richtig zur Geltung bringen wollen.“Ob das Treppenhaus mit den Kugellampen oder die Tür mit mehreren Fächern und Milchglasscheiben – die künftigen Gäste sollen die klassische Moderne erleben können, so auch im Saal mit seiner Rundung.
Dieses Jahr, so viel sei klar, werden die Kästners aber nur Außengastronomie mit Selbstbedienung anbieten können. „Mit einem Imbiss haben wir ja bereits begonnen. Dafür haben wir das Holzbüdchen, das hinter dem Haus stand, saniert und auf einem neuen Fundament ins Blickfeld gerückt.“Auf dem Rasen unter großen Bäumen sind mit Abstand einzelne Sitzgelegenheiten verteilt, und ein Freund aus Mecklenburg baue für sie nach und nach aus Paletten weitere Plätze zum Verweilen. Yvonne Kästner: „Bald erwarten wir die BiergartenMöbel. Und auf dem befestigten Platz neben dem Gebäude wollen wir ein großes Zelt aufstellen – als Schlechtwettervariante und für eventuelle kleine Feiern, die hoffentlich auch bald wieder möglich sind.“Sie strahlt Hoffnung aus – und gibt damit auch ihrem Mann Zuversicht.