Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Trotz Corona: Die Uefa schüttet so viel Geld aus wie noch nie bei einer EM
Köln.
Dass auch der Fußball wegen der Corona-Pandemie im Krisenmodus steckt, lässt sich an vielen Stellen registrieren. Bei den Prämien, die bei der EM an die 24 Teilnehmer ausgeschüttet werden, bleibt die Uefa allerdings sehr generös.
Insgesamt beträgt das Preisgeld für diese Endrunde 331 Millionen Euro. Das sind 30 Millionen mehr als bei der EM-Endrunde 2016 in Frankreich, an der erstmals 24 Nationen teilnahmen. Vor der Krise hatte die Uefa sich gar auf einen Topf von 371 Millionen Euro für die Euro 2020 festgelegt, einen Rekord stellt aber auch der nach unten korrigierte Wert dar.
Das Antrittsgeld für jede Auswahl liegt bei 9,25 Millionen Euro. Jeder Sieg in der Gruppenphase wird mit einer Million Euro belohnt, bei einem Unentschieden gibt es die Hälfte. Der Achtelfinaleinzug spült weitere 1,5 Millionen Euro in die Verbandskassen, für das Viertelfinale gibt es nochmals 2,5 Millionen, für das Halbfinale vier. Der unterlegene
Finalist nimmt on top fünf Millionen mit, der künftige Europameister neben dem Henri-DelaunayPokal und ewig währendem Ruhm weitere acht Millionen. Wer sämtliche sieben Spiele auf dem Weg zum
Titel gewinnt, streicht somit 28,25 Millionen Euro aus dem Prämientopf der Uefa ein – nach den ursprünglichen Plänen des Verbandes hätten es sogar 34 Millionen sein sollen. Vor fünf Jahren waren es noch 27 Millionen. Das Geld wandert natürlich zumindest teilweise weiter in die Taschen der Spieler, Stichwort: Erfolgsprämien. Sollte die deutsche Mannschaft ihren vierten kontinentalen Titel nach 1972,
1980 und 1996 holen, würde der Deutsche Fußball-Bund an jeden der 26 Akteure 400.000 Euro überweisen – der WM-Titel 2014 war dagegen „nur“300.000 Euro wert.
Die Rekordprämie hatte Kapitän Manuel Neuer mit DFBSchatzmeister Stephan Osnabrügge ausgehandelt. In Summe wären es
10,4 Millionen Euro für die Mannschaft, hinzu kämen Boni für das Team rund um das Team, allen voran für Bundestrainer Joachim Löw. Beim DFB bliebe dennoch eine nennenswerte Summe hängen. Allerdings sind die Prämien wohl stark erfolgsabhängig ausgehandelt worden. So fließt für den Achtelfinaleinzug nur dann Geld an die Spieler, wenn die deutsche Mannschaft die überaus schwierige Gruppe mit Weltmeister Frankreich und Europameister Portugal als Erster abschließt. Ist dies nicht der Fall, müsste der DFB erst ab dem Viertelfinaleinzug die Schatulle für Neuer, Müller, Kroos und Co. öffnen.