Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Gehaltsobergrenze für Jenoptik-Vorstände beschlossen
Virtuelle Hauptversammlung bei Jenaer Technologiekonzern: Anteilseigner dürfen sich auf höhere Dividende freuen
Jena. Die Aktionäre der Jenoptik AG haben die Ausschüttung einer Dividende und eine Obergrenze für die Vergütung der Vorstände beschlossen. Die Hauptversammlung fand aufgrund der Corona-Pandemie am Mittwoch erneut virtuell statt.
Jenoptik schüttet einen Betrag von 25 Cent je Aktie an die Anteilseigner aus. Damit geht knapp ein Fünftel des im vergangenen Geschäftsjahr erzielten Bilanzgewinns von 67,1 Millionen Euro an die Aktionäre. Im vergangenen Jahr hatte der Thüringer Technologiekonzern 13 Cent je Aktie ausgezahlt. Fürs Geschäftsjahr 2018 waren es 35 Cent je Aktie. Zudem beschlossen die Aktionäre auf der Hauptversammlung ein verändertes Vergütungssystem für den Vorstand. Die wichtigste Änderung ist die Einführung einer Maximalvergütung für die Vorstandsmitglieder. Der Vorstandschef erhält künftig jährlich insgesamt maximal 2,55 Millionen Euro, andere Vorstandsmitglieder maximal 1,8 Millionen Euro im Jahr. Die Einkünfte setzen sich aus einer Grundvergütung von maximal 40 Prozent der Summe, Nebenleistungen wie einem Dienstfahrzeug, einer betrieblichen Altersvorsorge und variablen Einkommensbestandteilen zusammen. Diese wiederum unterteilen sich in eine einjährige variable Vergütung und in eine mehrjährige Vergütung gemessen daran, wie gut der Vorstand die Ziele, betrachtet auf einen Vier-Jahres-Zeitraum, erreicht hat. Dem neuen Vergütungssystem stimmten 76 Prozent der teilnehmenden Aktionäre zu.
Die mittelfristen Wachstumsperspektiven schätzt Vorstandschef Stefan Traeger als sehr gut ein. „Wir sind davon überzeugt, dass wir mit unserer Unternehmensstrategie – dem Fokus auf das photonische Geschäft – auf dem besten Weg für weiteres nachhaltiges und profitables Wachstum sind“, sagte er. Der Vorstand sehe Jenoptik mit einem breiten und innovativen Produktportfolio und dem Wissen der Mitarbeiter bestens positioniert. Der Konzern sei auf wichtigen Zukunftsmärkten aktiv. Traeger nannte neben der Digitalisierung auch die Bereiche Gesundheit, Automation von Produktionslinien und Mobilität.
Die Aktionäre honorierten den Kurs des Vorstandes, entlasteten ihn mit 99,6 Prozent der anwesenden Stimmen. Dagegen fällt auf, dass der Aufsichtsrat nur mit 73 Prozent entlastet wurde.