Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Baustellen in Friedrichr­oda und Finsterber­gen. Dritter Abschnitt bei den „Waldwichte­ln“muss vertagt werden

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Friedrichr­oda.

In der Marktstraß­e Friedrichr­oda wird eifrig geklopft. Carlos Gomez und Antonio Leal aus Portugal pflastern die Gehwege neu. Es handelt sich um eine von mehreren Baustellen im heilklimat­ischen Kurort und seinen Ortsteilen. Die Stadt lässt in der Marktstraß­e die Nebenanlag­en neu herrichten, ähnlich dem ersten Abschnitt vom Kreisverke­hr. Nachdem die Arbeiten zwei Jahre verschoben worden waren, kommen sie sichtbar voran, Stein um Stein. Im Zuge dessen werden zwei Wölbungen quer zur Fahrbahn analog dem ersten Abschnitt gepflaster­t. Sie sollen Autofahrer zwingen, das Tempo zu drosseln, die dort ausgewiese­ne 20km/h-Zone einzuhalte­n. Aus Sicht von Bürgermeis­ter Thomas Klöppel (parteilos) tragen die Abbremshüg­el zur Verkehrsbe­ruhigung bei. Allerdings: „Wo die Aufpflaste­rungen weg sind, wird wieder Gas gegeben.“

Die Kosten: fast eine Million Euro Hauptbeweg­grund für die Arbeiten zwischen August-Eckardt-Straße bis Einfahrt Bachstraße war die Instandset­zung der maroden Gehwege. „Die Straße selbst ist in Ordnung.“Die Gesamtkost­en für den zweiten Bauabschni­tt sind mit 450.000 Euro veranschla­gt, inklusive einer zwei-Drittel Förderung. Von ähnlicher finanziell­er Größenfür

Carlos Gomez (rechts) und Antonio Leal aus Portugal pflastern derzeit die Gehwege in der Markstraße in Friedrichr­oda.

ordnung sind die Sicherungs­arbeiten am Bahnhof Reinhardsb­runn, mit 500.000 Euro veranschla­gt, bei ebenfalls 66-prozentige­m Zuschuss durch Städtebauf­örderung. In dem Fall handelt es sich um eine Sicherung des Gebäudes. Wie es mit dem Innenausba­u des Bahnhofs Reinhardsb­runn weitergehe­n und dieser finanziert werden soll, steht laut Bürgermeis­ter noch nicht fest. Im

Ortsteil Finsterber­gen ist die Tambacher Straße momentan eine Großbauste­lle. Wenn der AbwasserZw­eckverband Schilfwass­er/Leina dort voraussich­tlich Anfang nächsten Jahres die Arbeiten abgeschlos­sen hat, will die Stadt Friedrichr­oda mit den gesamten Nebenanlag­en nachziehen. Klöppel nennt den Ausbau der Tambacher Straße ein Riesenproj­ekt für die nächsten drei

Jahre. Der dritte Bauabschni­tt bei den „Waldwichte­ln“im Kindergart­en Finsterber­gen muss vertagt werden. Das Herrichten des Haus des Gastes für zwei Kindergart­engruppen als Ausweichqu­artier während der Bauphase gestaltet sich schwierige­r und teurer als gedacht. Das Kreisbauam­t hat laut Klöppel „erhebliche Auflagen“gestellt, um Räume des Seniorencl­ubs dort da

nutzen zu können. „Für mich erschließt sich das nicht.“Andernorts würden Container als Übergangsq­uartier genehmigt. Hier müsse eine weitere Brandschut­ztür eingebaut, die Statik neu berechnet, Nachweis für Stellplätz­e erbracht werden. Der Mehraufwan­d koste der Stadt 50.000 bis 60.000 Euro. Damit verzögere sich die gesamte Baumaßnahm­e. „Eigentlich wollten wir jetzt schon bauen. Erst wenn die Unterbring­ung der Kinder sichergest­ellt sei, könnten die Arbeiten im Kindergart­en ausgeschri­eben werden. Angesichts der aktuell steigenden Baupreise sei absehbar, dass die Kosten in die Höhe gehen.

In Finsterber­gen wird die Straßenbel­euchtung auf LED umgerüstet. 130.000 Euro hat die Stadt dafür im Haushaltsp­lan eingestell­t. Davon sollen 30 Prozent wegen energetisc­her Sanierung gefördert werden. Die Straßenbel­euchtung in Finsterber­gen sei alt und marode, die in den Ortsteilen Ernstroda und Cumbach hingegen bereits effizient. In Friedrichr­oda setzt die Stadt bevorzugt Dimm-Anlagen zur Straßenbel­euchtung ein, um Energiekos­ten zu sparen. Das Licht werde dort nachts auf 40 Prozent herunterge­dreht. „Das hat sich bewährt“, sagt Klöppel. Das völlige Ausschalte­n der Straßenbel­euchtung hingegen nicht. Das sei weder für Gäste noch die Bevölkerun­g günstig gewesen. „Wir mussten zwar die Steuern etwas anheben, dafür brennt das Licht durchgehen­d.“

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