Torhüter Manuel Neuer teilt sich im EM-Quartier in Herzogenaurach eine Wohngemeinschaft mit Jamal Musiala

Herzogenaurach.

Es dauerte am freien Mittwoch ein wenig, ehe sich in Herzogenaurach am frühen Mittag endlich die Sonne raus traute. Einen Tag vor dem ersten Training im deutschen EM-Quartier „Home Ground“konnten die am Dienstagabend angereisten Nationalspieler ein letztes Mal die Seele baumeln lassen oder auf dem nahe gelegenen Campus Beachvolleyball, Tischoder Paddle-Tennis spielen.

Sehen konnten Außenstehende von all dem: nichts. Das Quartier der DFB-Auswahl ist Fort-Knox-mäßig abgesperrt, Sicherheitspersonal patrouilliert und auch der angedachte Austausch mit Adidas-Mitarbeitern

auf dem weitläufigen Gelände ist Corona-bedingt verboten.

Eines drang trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dann aber doch nach draußen: die Bettenbelegung der 15 Mannschafts-Bungalows, die beim DFB und ihrem Sportartikelhersteller nur Neu-Deutsch „Units“genannt werden. So berichtete die „Bild“-Zeitung als erstes davon, dass sich Kapitän Manuel Neuer (35) ab sofort höchstpersönlich um das EM-Küken Jamal Musiala (18) kümmert. Ebenfalls Teil der ViererDeutschland-WG: Mönchengladbachs Jonas Hofmann (28) und Lukas Klostermann (25).

Ähnlich wie beim WM-Titel 2014 im Campo Bahia war den Herbergsvätern Joachim Löw und Oliver

Bierhoff wichtig, dass es eine gute Durchmischung in den WG-Units gibt. Das Youngster-Haus bilden Kai Havertz (21), Leroy Sané (25), Joshua Kimmich (26) und Fast-Oldie Bernd Leno (29). Gemüllert wird in WG Nummer drei mit Robin Gosens (26), Leon Goretzka

(26), Kevin Trapp (30) und eben Thomas Müller (31). Etwas konservativer dürfte es im Vierer-Bungalow mit Toni Kroos (31), Matthias Ginter (27), Florian Neuhaus (24) und Christian Günter (28) zugehen. Last but not least: Dreier-WG’s bilden die „Engländer“Timo Werner

(25), Antonio Rüdiger (28/beide Chelsea) und Robin Koch (24/ Leeds) sowie Mats Hummels, Kevin Volland und Niklas Süle.

Natürlich haben auch die Trainer um Jogi Löw ihren eigenen ViererBungalow, auch Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff konnte sich einen der insgesamt 57 Schlafplätze sichern. Anders als im Campo Bahia, wo jede WG ihren eigenen kleinen Aufenthaltsraum hatte, soll sich im „Home Ground“das Nationalmannschafts-Leben allerdings auf dem sogenannten Marktplatz abspielen. Hier soll geplaudert und auch das EM-Auftaktspiel zwischen Italien und der Türkei am Freitagabend gemeinsam geschaut werden. Voraussetzung dafür: Das bislang sehr wechselhafte Wetter darf pünktlich zum Turnierstart dann auch gerne in EM-Stimmung kommen.