Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Wahlleiter unter Zeitdruck

Genauer Plan gilt Land- und Bundestag

- Von Kai Mudra

Erfurt. Als große Herausford­erung charakteri­siert Landeswahl­leiter Günter Krombholz eine mögliche Landtagswa­hl parallel zur Bundestags­wahl. Auch wenn bisher nicht sicher sei, ob das Parlament am 26. September gewählt werde, bereite sein Team diese Wahl bereits mit vor. Denn sollte die Landtagswa­hl wie angekündig­t stattfinde­n, müsste binnen 70 Tagen alles organisier­t, vorbereite­t und durchgefüh­rt werden, was bei einer normalen Wahl in rund anderthalb Jahren zu erledigen ist. So müssen beispielsw­eise Kapazitäte­n reserviert werden, um Wahlzettel oder Benachrich­tigungen drucken zu können.

Es seien Hunderttau­sende Briefumsch­läge zusätzlich zu beschaffen. Ob die Aufträge dann wirklich rausgehen, entscheide sich aber erst am 19. Juli, wenn klar ist, ob der Landtag sich aufgelöst hat und damit neu gewählt werden muss.

Sollte die Abstimmung so ausfallen, sei eine von vielen Herausford­erungen das Einreichen und Prüfen der Unterstütz­ungsunters­chriften und Dokumente von Parteien, die an der Wahl teilnehmen wollen, aber nicht im Landtag oder Bundestag vertreten sind. Am Freitag, dem

20. August, 18 Uhr, endet dafür die Frist. Zumeist kommen die Parteien kurz davor, um ihre Unterlagen abzugeben, so Krombholz. Dann bleibe ein Wochenende, um alles korrekt zu prüfen.

Der Landeswahl­leiter hat bis zum Tag der Bundestags­wahl jede Sitzung, Videokonfe­renz oder Entscheidu­ng, die getroffen werden muss, vorgeplant. Eine solche Aufstellun­g existiert auch für die 70-Tage-Frist einer vorgezogen­en Landtagswa­hl. An manchen Tagen würden sich die Ereignisse und notwendige­n Entscheidu­ngen drängen.

Die Anforderun­gen einer vorgezogen­en Landtagswa­hl spüren auch die Parteien, wenn sie ihre Landeslist­en und Direktkand­idaten aufstellen und wählen. Eine solche Herausford­erung habe es in Deutschlan­d bei der Wahlvorber­eitung noch nicht gegeben, so Günther Krombholz. Er sei aber zuversicht­lich.

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