Länger schlafen und mehr Pommes

Thüringer Eltern sind bei Erziehung ihrer Kinder im Urlaub großzügiger

Erfurt. Fast zwei Drittel der Thüringer Eltern nehmen sich im Familienurlaub eine Auszeit vom Erziehungsalltag. Während 93 Prozent zu Hause auf Regeln achten, ist laut einer Umfrage von YouGov im Auftrag von FeWo-direkt 45 Prozent die Routine im Urlaub weniger und weiteren 17 Prozent überhaupt nicht wichtig.

Das betrifft vor allem die Schlafenszeit. Lang aufbleiben ist da normal. Im Alltag wird streng darauf geachtet, dass der Nachwuchs seinen Schlaf bekommt, in zwei Dritteln der Familien gibt es feste Zubettgehzeiten. In den Ferien jedoch dürfen weit über 90 Prozent der Kinder länger aufbleiben, mehr als die Hälfte der Mädchen und Jungen (51 Prozent) aus dem Freistaat bis zu zwei Stunden. 27 Prozent können sogar ins Bett gehen, wann sie wollen.

Auch bei der Ernährung gestehen die Eltern Lockerungen zu. Bei 59 Prozent der Familien aus Thüringen gibt es im Urlaub täglich oder zumindest mehrmals in der Woche Pommes, sonst werden diese nur von rund einem Drittel dieser Zahl genehmigt. 35 Prozent erlauben ihren Kindern im Urlaub täglich zudem ein Eis. Auch Pizza und Cola sind häufiger gestattet. Die Großzügigkeit beim „Sündigen“entsteht vielleicht auch dadurch, weil die Eltern es selbst nicht so genau mit sonstigen Regeln nehmen, Arbeits und Zeitdruck vermindert sind.

59 Prozent der Erziehungsberechtigten aus Thüringen erlauben sich im Urlaub laut der FeWo-direkt-Umfrage jedenfalls mehr Snacks, Süßigkeiten und Alkohol als in den eigenen Wänden. Dort brauchen dann 52 Prozent der Familien ein bis zwei Tage, um wieder in gewohnte Alltagsroutine zurückzufinden, 21 Prozent benötigen bis zu fünf Tagen.

Doch immerhin rund die Hälfte gibt an, dass sie zwischen Urlaub und Alltag keinen Unterschied im Benehmen ihrer Kinder feststellen können. 41 Prozent sagen sogar, dass sich der Nachwuchs im Urlaub besser verhalte als zu Hause.