Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Christian Altstadt startet beim Ironman in Frankfurt/Main. Die oberste Devise heißt: Gescheit durchkommen
Jena.
Zur Metropole am Main besitzt Christian Altstadt besondere Verbindung. Dort ist der Profi-Triathlet vom LTV Erfurt geboren. Der Start beim Ironman Frankfurt am Sonntag wird für den 34-Jährigen so zur Rückkehr zu den Wurzeln und zu einer neuen Erfahrung zugleich.
Die Europameisterschaft für die Langdistanz-Triathleten hat ihn bereits immer ein wenig gekitzelt. Doch hatte er in der Vergangenheit das zeitlich ähnlich gelagerte Traditionsrennen in Roth vorgezogen, das einst als kontinentale Meisterschaft ausgetragen wurde. Auch infolge der coronabedingten Verlegungen passt das unterm Banner der Ironman-Serie stehende Rennen in Frankfurt/Main in diesem Jahr nun in den Plan und bildet für den Jenaer zugleich einen Höhepunkt 2021. Als er beim Ironman auf Lanzarote vor gut einem Monat auf halber Strecke vom Rad stieg, weil das Rennen an diesem Juli-Tag überhaupt nicht seins werden wollte, spukte ihm sogleich die Teilnahme an Frankfurt im Kopf herum.
„Ich freu mich drauf“, sagt er Richtung des Starts am frühen Morgen. Zumindest eine Runde im Langener Waldsee hat der Thüringer bereits gekrault. Als Vorbelastung, Test und Einstimmung brachte er am 1. August beim Frankfurter City Triathlon eine Halbdistanz hinter sich. Nach 2 km Schwimmen, 80 km Radfahren und 20 km Laufen kam er nach gut dreieinhalb Stunden als Zehnter ins Ziel.
„Das hat ganz gut geklappt“, sagt Altstadt und fühlt sich vorbereitet, im Kampf gegen die Uhr und die Tiefs, die angesichts der Mammutdistanzen unweigerlich kommen, noch eine Schippe draufzulegen. Der Mainova Ironman ist sein erster langer Kanten nach dem Austria Triathlon, bei dem er vor knapp einem Jahr den Thüringer Rekord auf 8:02:41 Stunden verbessert hat.
Das heimatliche Frankfurt wird indes kein schnelles Pflaster für den in Jena lebenden Profi-Triathleten sein. Dafür bringt schon die Veränderung der Radstrecke mit sich, die mit 185 Kilometern einen Tick länger ist und darüber hinaus mit 1600 Höhenmeter Profil aufweist. Ohnehin ist jedes Langdistanzrennen mit seinem abschließenden Marathonlauf mit allerhand Unwägbarkeiten verbunden, so dass er weder von einer angestrebten Zeit sprechen möchte noch von einer Platzierung.
Unter den 59 Profisportlern, die neben mehr als 1300 weiteren Teilnehmern im Kampf um die EMKrone antreten, werden außerdem drei Startplätze für die Weltmeisterschaft auf Hawaii vergeben. Kailua Kona ist Sehnsuchtsort für Christian Altstadt. „Soweit bin ich noch nicht“, sagt er und sieht keine Eile. „Gescheit durchkommen, meine Leistung abrufen“, das zählt am Sonntag. Alles andere ist Zugabe.