Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Tobias Zinserling vom Gothaer Bierfasshe­ber-Verein ist zurück auf der Wettkampfb­ühne und hat auf die Weltspitze etwas aufzuholen

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Apolda.

Für Tobias Zinserling (Gothaer Bierfasshe­ber-Verein) sind Wettkämpfe nicht nur Nachweise von sportliche­n Leistungen. Der Kraftdreik­ämpfer aus Apolda hat eine Leidenscha­ft entwickelt und will auf möglichst großer Bühne die Fans erfreuen, ja, vielleicht sogar eine Art Show vollführen. „Wie ein Musiker“, sagt er. In Pilsen bei der Europameis­terschaft konnte er sich nach langer Pause wieder zeigen.

„Aus sportliche­r Sicht nicht mein bestes Ergebnis. Das war aber auch nicht zu erwarten“, sagt Zinserling und war am Ende dennoch zufrieden. Er habe jede Menge bekannte Gesichert wiedergese­hen und die

Atmosphäre genossen. „Die Organisato­ren in Pilsen hatten erwartungs­gemäß alles perfekt vorbereite­t. Da blieben keine Wünsche offen“, sagt das Kraftpaket vom Gothaer Bierfasshe­berverein.

Wie üblich begannen die Sportlerin­nen und Sportler mit der Kniebeuge. „Da ich im vergangene­n Jahr fast nur allein trainieren konnte, in Thüringen ging es ja nicht anders, musste ich auf Nummer sicher gehen“, sagt Zinserling, der im ersten Versuch die 350 Kilo sicher nach unten und wieder nach oben brachte. Ein technische­r Fehler war den Kampfricht­ern bei den folgenden 362,5 Kilo zu viel – ungültig. Um im Dreikampf die Chance auf den Medaillen zu wahren, ging „Big Zinse“, so sein Spitzname, auf 365 Kilogramm. Beim Anheben geriet er jedoch an die Haltestang­en und kam aus dem Rhythmus, so dass auch dieser Versuch misslang.

Beim Bankdrücke­n, nicht gerade die Lieblingsd­isziplin, zog Zinserling nach langer Zeit mal wieder sein Equipment an. 270 Kilogramm standen zu Buche. „Auch hier war ich vorsichtig. Mehr als 300 Kilo sind in Zukunft sicherlich machbar“, sagt er. Für seine folgenden

362,5 Kilo – 375 waren im dritten Durchgang zu viel – bekam er die Silbermeda­ille im Kreuzheben. Die

982,5 Kilogramm im Dreikampf bedeuteten Platz fünf. Die gewünschte

995, die Norm für die Weltmeiste­rschaft in Norwegen im November, wurde verpasst, aber die nächste Chance kommt bestimmt. Bis dahin wird Tobias Zinserling in Wormstedt mit seinen Sportfreun­den weiter an sich arbeiten. Bis zu 1100 Kilogramm im Dreikampf seien machbar. „Ich bin froh, dass wir endlich wieder zusammen trainieren können. Denn ohne die nötigen Spotter brauche ich die hohen Gewichte gar nicht probieren. Das ist der Vorteil, den die Sportler aus den anderen Ländern haben, was sich bei der Europameis­terschaft auch gezeigt hat“, sagt der Apoldaer.

Stolz ist er auf die Mannschaft­sleistung der Deutschen. Sowohl die Frauen als auch die Männer konnten in der Teamwertun­g den dritten Platz sichern.

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