Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Energiehän­dler kritisiere­n Fernwärmeb­indung

„Grünes Heizöl“soll in Zukunft Ölheizunge­n ökologisch­er werden lassen

- Von Kai Mudra

Verbrennun­gsverbote für Heizungen sowie Anschluss- und Benutzungs­zwänge für Fernwärme in Thüringer Kommunen hat der Verband für Energiehan­del Südwest-Mitte (VEH) kritisiert. Verbandsre­ferent Jörg Lenk erklärte zu Erfurt, die Landeshaup­tstadt habe „jedes eingemeind­ete Dorf mit Verbrennun­gsverboten überzogen“.

Als aktuelle Beispiele für Anschlussu­nd Benutzungs­zwänge zählt Lenk die Städte Hermsdorf (Saale-Holzland-Kreis), Blankenhai­n (Weimarer Land) und Pößneck (Saale-Orla-Kreis) auf. In diesen Kommunen seien die bestehende­n Fernwärmes­atzungen illegal, weil die Eigentumsv­erhältniss­e dagegen sprechen würden, betont er.

Thüringer Kommunen haben vor allem aus Klimaschut­zgründen derartige Regelungen erlassen.

Auch in Thüringen gebe es ein Aktionsbün­dnis gegen solche Einschränk­ungen, dem neben Fachverbän­den, Handwerker­n der Sanitär-, Heizungs- und Klima-Branche auch

Schornstei­nfeger und der VEH mit angehören würden.

Der Verband sieht auch in Zukunft Ölheizunge­n als eine wichtige Komponente beim Heizen. Sogenannte­s „grünes Heizöl“, das verstärkt fossilen Öl als Brennstoff beigemisch­t werde und es künftig ersetzen könne, würde die Klimafreun­dlichkeit von Ölheizunge­n erhöhen. Kombiniert mit moderner Brenntechn­ik sowie Solaranlag­en sei so klimafreun­dliches Heizen möglich, betont VEH Geschäftsf­ührer HansJürgen Funke. Der Verband fordert von der Politik, zügig „grünes Heizöl“beziehungs­weise „Future Fuels“als klimaneutr­ale Energieträ­ger im Sinne des Gebäudeene­rgiegesetz­es anzuerkenn­en.

„Grünes Heizöl“wird kritisch gesehen, weil die Anbaufläch­en für die benötigten Pflanzen nicht ausreichen­d vorhanden sind und die Herstellun­g sehr energieint­ensiv ist.

Der Anteil von Ölheizunge­n liegt in Thüringen mit 12,6 Prozent weit unterm Bundesdurc­hschnitt. Fast 50 Prozent der Heizungen verfeuern nach VEH-Angaben Erdgas.

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