Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Silber ist Gold wert
Jonathan Hilberts tausende erfolgreiche Schritte in Sapporo waren ein großer Schritt für die Thüringer Leichtathletik. Nach dem Olympiasieg von Thomas Röhler gewann fünf Jahre später erneut ein Thüringer Leichtathlet Edelmetall bei Sommerspielen. Das überraschende Silber des Erfurter Gehers ist für die hiesige Leichtathletik Gold wert.
Zum Erfolg des Außenseiters kam mit dem Finaleinzug von Julian Reus mit der 4 x 100-MeterStaffel eine weitere Topleistung.
Bei seinen letzten Spielen leistete der 33 Jahre alte Erfurter Sprinter noch einmal Außergewöhnliches.
Hilbert und Reus bewiesen, was im winzigen Freistaat mit riesiger Tradition weiter möglich ist, wenn das Umfeld stimmt. Weltklasse in Thüringen ist mit modernen Sportstätten, dem Olympiastützpunkt als Dienstleister, engagierten Sponsoren und erstklassigen Trainern machbar. Hilbert und Reus sind die besten Vorbilder für den Nachwuchs, der auf dem Sprung ist.
Während Reus seine Erfahrungen nun weiter im Präsidium des Thüringer Verbandes und als Mitorganisator des Indoors zur Verfügung stellt, haben seine Sprintkollegen vom Top Team Thüringen das Ziel Paris 2024 ausgerufen. Luis Brandner zeigte seine Klasse in diesem Sommer beim Gewinn des EM-Titels mit der deutschen Staffel. Julian Wagner qualifizierte sich im Winter für die Hallen-EM. Auch die Leichtathleten, die Tokio knapp verpassten wie Hilberts Teamkollege Karl Junghannß, sind Hoffnungsträger für die Zukunft. Dazu will Speerwerfer Röhler in die Weltspitze zurückkehren.
Der Weg bis Paris ist bereitet. Nun müssen ihn die Talente mit voller Energie beschreiten. Jonathan Hilbert jedenfalls hat allen gezeigt, dass nichts unmöglich ist.