Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Fußball-Regionalli­ga

- Von Dirk Pille

Eilenburg.

Da ist er endlich, der erste Saisonsieg für den FC Carl Zeiss Jena. Nach dem 0:1-Rückstand spielte der Regionalli­gist bei Aufsteiger Eilenburg noch ein 3:1 (1:1) heraus.

Eilenburg-Erfahrung brachte nur Jenas Sportdirek­tor Tobias Werner mit. Der spätere Bundesliga-Profi stand beim 1:0-Sieg der Thüringer am 24. April 2005 mit in der Startelf. „Ist lange her, aber ans Stadion kann ich ich mich noch dunkel erinnern“, meinte Werner. Damals trafen sich beide Teams in der Oberliga, die der FC Carl Zeiss nach vier schmerzhaf­ten Spielzeite­n im gleichen Jahr wieder Richtung Regionalli­ga verließ. Torschütze beim knappen Erfolg war Manuel Endres. Im Hinspiel hatten sich die Jenaer glatt 4:0 durchgeset­zt.

Das erste und einzige Pflichtspi­el zu DDR-Zeiten fand übrigens 1950 im FDGB-Pokal vor 3000 Fans statt. Auch damals siegte Jena – noch als BSG Carl Zeiß – 1:0 durch ein Tor von Wolfgang Fischer (27.) bei Fortschrit­t Eilenburg. Die Sachsen hatten also noch nie ein Tor gegen Jena erzielt. Eine Serie, die 16 Jahre nach dem letzten Aufeinande­rtreffen riss.

Trainer Dirk Kunert hatte trotz Sedlaks Topleistun­g im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln wieder „Punktspiel“-Müller den Vorzug im

Tor gegeben. „Das wäre sonst nicht zu erklären. Denn Tom Müller hat drei gute Spiele zum Auftakt gemacht. Auf der Position habe ich keine Sorgen“, erklärte Kunert.

„Klassearme­s Spiel in Eilenburg“, hatte die Fuwo am 8. August 1950 getitelt. Das traf aus Jenaer Sicht bis zur Pause leider auch auf die Partie 71 Jahre später zu. Die Thüringer gingen mit einer maximalen offensiven Ausrichtun­g ans Werk. Strietzel, Slamar und Lange bildeten die Dreierkett­e. Da sich Eilenburg – ohne fünf Stammspiel­er – aber nicht versteckte, wurde es schnell luftig in der FCC-Deckung. Philipp Sauer hätte das 1:0 für die Gastgeber machen können (16.). Zuvor hatte Bürger Jenas beste Gelegenhei­t in der

Maximilian Krauß

Startphase vergeben (10.). Weil Jena keinen Druck zustande bekam, wagte sich der Aufsteiger nach vorn. Im zweiten Versuch nutzte Sauer die Lücke konsequent. 1:0 für den Außenseite­r, der mutig blieb. Als selbst der coole Wolfram einen Eilenburge­r Geschenk nicht annahm, schien die Pausenplei­te perfekt. Doch dann landete Bürgers erste gute Ecke auf Strietzels Kopf und der Ball im Netz – 1:1. Aufatmen!

Nach dem Wechsel sorgten Prokopenko und Eisele sofort für mehr Gefahr als Krauß und Dedidis zuvor. Die erste erstklassi­ge Flanke, geschlagen vom bis dahin enttäusche­nden Oesterhelw­eg, versenkte Eisele per Kopf ebenso bilderbuch­haft (59.). Als dann Eilenburgs Wadewitz Gelb-Rot sah, war der Weg zum ersten Saisonsieg bereitet. Wolfram band dann mit dem dritten Kopfballto­r der Jenaer den Sack zu.

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