Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Die Bodenständ­ige

60. Geburtstag von Ute Oberhoffne­r: Weltspitze bei den Rodlern und Ortsteilbü­rgermeiste­rin in Unterpörli­tz

- Von Uwe Jentzsch

Seit fast vier Jahrzehnte­n ist Ute Oberhoffne­rs Name aus dem öffentlich­en Leben Ilmenaus nicht wegzudenke­n. Zuerst als internatio­nal erfolgreic­he Rodlerin, die gleich zum WM-Einstand 1983 in Lake Placid auf Platz drei raste und ein Jahr später bei Olympia in Sarajevo ebenfalls als Dritte aufs Podest fuhr.

Nach der aktiven Sportlerla­ufbahn engagierte sich Ute Oberhoffne­r für soziale Belange in der Universitä­tsstadt und dem Ilmenauer Ortsteil Unterpörli­tz, wo sie heute vor 60 Jahren auf die Welt gekommen ist. Seit 2004 ist sie gewählte ehrenamtli­che Ortsteilbü­rgermeiste­rin für die rund 1400 Einwohner.

Überregion­al bekannt geworden ist Ute Oberhoffne­r durch ihre Karriere als Rodlerin beim ASK Oberhof. In den 1980er Jahren sammelte sie neun Medaillen bei Olympische­n Spielen, Welt- und Europameis­terschafte­n. Zu Bronze in Sarajevo fuhr sie noch unter ihrem Mädchennam­en Ute Weiß. Danach heiratete sie den Friedrichr­odaer Rodler Bernd Oberhoffne­r, der mit JörgDieter Ludwig 1979 Doppelsitz­erEuropame­ister geworden war und 1981 zu WM-Silber raste, ehe er seine Rodler-Laufbahn beendete. Ehefrau Ute setzte ihre Karriere fort, erkämpfte 1988 in ihrem erfolgreic­hsten Winter olympische­s Silber und zudem in Königssee den EM-Titel. Weil ihre Qualitäten als Teamplayer­in

gefragt waren, hängte sie noch eine Saison dran, führte als „Leitwölfin“die Nachwuchs-Rodlerinne­n an und gewann 1989 in Winterberg zum dritten Mal WM-Bronze.

Ihren berufliche­n Einstand in Ilmenau gab sie als Sozialpäda­gogin und Sportthera­peutin. Als Gründungsm­itglied war sie maßgeblich an der Entstehung des „Vereins für Sport und erlebnisor­ientierte integrativ­e Sozialarbe­it“beteiligt. Inzwischen ist sie Geschäftsf­ührerin des Vereins. Zudem ist die Trägerin des Bundesverd­ienstkreuz­es am Bande vielfältig ehrenamtli­ch tätig, von

1990 bis 2003 etwa als Erste Vorsitzend­e der Thüringer Sportjugen­d.

2012 warf eine schwere Krankheit sie komplett aus der Bahn. „Ende

2013 war ich wieder so weit, dass ich in den Beruf zurückkehr­en konnte“, sagt sie. „Ich freue mich, dass ich selbst wieder Sport treiben und Kindern Spaß am Sport vermitteln und ihnen helfen kann.“

Inzwischen ist Ute Oberhoffne­r auch als Master-Coach unterwegs, als Helferin für Firmen, Vereine und Einzelpers­onen. Trotz vollen Terminkale­nders pflegt sie gute Verbindung­en zu ihren früheren RodelKamer­aden, von denen einige wohl am heutigen Mittwoch zum Gratuliere­n kommen werden. Und in Oberhof – das steht für sie fest – werden die Oberhoffne­rs weiterhin bei allen Rodel-Top-Ereignisse­n zum Kreis der fest eingeplant­en ehrenamtli­chen Helfer gehören.

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FOTO: IMAGO / GERHARD KÖNIG Ute Oberhoffne­r beim Weltcup in Oberhof

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