Thüringische Landeszeitung (Gotha)
„Goldener Löwe“wiedereröffnet
Susanne Tille stellt ihre Pension in Wechmar bei Tag der offenen Tür vor und ist auf Radtouristen vorbereitet
Ein Kommen und Gehen gab es am Sonntag im „Quartier Goldener Löwe“. Susanne Tille, die neue Pächterin der Pension, hatte zum Tag der offenen Tür eingeladen, und viele Neugierige schauten vorbei. Seit dem 1. April ist die Pension wieder geöffnet. Die Gemeinde Drei Gleichen als Eigentümerin des Gebäudes hatte lange nach einem neuen Nutzer gesucht. „Und ich erfülle mir damit einen Traum“, sagt Susanne Tille.
„Ich wollte schon immer für Menschen da sein, ihnen einen Platz schaffen, wo sie sich heimisch fühlen können, auch wenn sie nicht zu Hause sind.“Erst im Dezember war die 51-Jährige, die aus Merseburg stammt, zu ihrem Freund nach Neudietendorf gezogen. Sie suchte Arbeit im kaufmännischen Sektor und bewarb sich bei vielen Firmen – „etwas Passendes gefunden habe ich nicht“. Bisher hatte sie hauptberuflich für einen Modegroßhandel gearbeitet und nebenberuflich Einkaufscenter dekoriert.
Gemeinde hat in Malerarbeiten und Fußböden investiert
Ihr Freund machte sie schließlich auf eine Anzeige der Gemeinde aufmerksam, in der ein Pächter für den „Goldenen Löwen“in Wechmar gesucht wurde. „Wir haben uns das Objekt angeschaut, und ich habe mich sofort in das Haus verliebt. Ich wusste, da kann ich was draus machen“, erzählt Susanne Tille. Als der Vertrag Anfang dieses Jahres unterzeichnet war, habe sie auch dank Entgegenkommens der Gemeinde mit dem Renovieren, Einrichten und Dekorieren der Zimmer und des Frühstücksraumes loslegen können. Die Gemeinde habe selbst ebenfalls investiert, malerte den Gastraum und erneuerte dort den Fußboden. Fünf Doppel- und zwei Einzelzimmer stehen zur Verfügung und seien in der ersten Woche
gleich ausgebucht gewesen. Auch für Ostern gebe es schon Reservierungen. „Da wir am Radweg Thüringer Städtekette liegen, sind wir auch auf Gäste mit Fahrrad eingestellt. Für die Räder gibt es einen verschließbaren Abstellraum samt Lademöglichkeit für E-Bikes und eine kleine Werkstatt“, macht die Inhaberin aufmerksam. Eine Gaststätte wolle sie im „Goldenen Löwen“nicht betreiben. „Perspektivisch könnte ich mir vorstellen, ein Café einzurichten, aber jetzt möchte ich erst mal mit der Pension starten“, sagt Susanne Tille.
Allerdings stehe der Gastraum zum Mieten zur Verfügung für Feiern, Vereins- oder Firmenveranstaltungen zum Beispiel. „Ich biete an, mich auch ums Dekorieren zu kümmern und das Catering zu organisieren.“Beim Tag der offenen Tür hätten sich gleich zwei Buchungen ergeben – eine für eine Schuleinführung und eine für eine Hochzeit.
Susanne Tille hat von Anfang an den Kontakt zur Dorfgemeinschaft gesucht. „Ich weiß, dass es in Wechmar viele Vereine gibt. Einige von ihnen haben zu unserem Tag der offenen Tür die Versorgung übernommen, was mich entlastet und ihnen ein paar Einnahmen gebracht hat“, sagt die 51-Jährige. Zum Tag der offenen Tür stellte sie auch das neue Grafenbier vor.
Ihr Freund, Jörg Mansch, hatte die Idee zu diesem Kellerbier für die Drei-Gleichen-Region, das es nun erst mal im „Quartier Goldener Löwe“sowie bei der Firma Drei-Gleichen-Druck in Neudietendorf geben wird, deren Geschäftsführer Jörg Mansch ist.